Gladbeck/Gelsenkirchen-Buer. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat an einem Infomobil mit Bürgern über den Ausbau der B 224 gesprochen. Vorplanung für Tunnellösung hat begonnen.

Für den Ausbau der B 224 zur A 52 mit Tunnel zwischen der A 2 und der Stadtgrenze zu Buer hat die faktische Planungsphase begonnen: Eine Ingenieurgemeinschaft mit Büros aus Düsseldorf, Hannover und Erfurt hat den Zuschlag für die 3 Millionen Euro teure Planung erhalten. Am Donnerstag erläuterte Straßen.NRW an einem Infostand auf dem Markt Vorgehensweise und Zeitplan. Es wurde eifrig diskutiert.

Zunächst werden die Ingenieure an einer Vorplanung für den Ausbau mit Tunnel arbeiten – aber auch an einer Galerielösung (ohne Deckel). „Allerdings nur deshalb, um die unterschiedlichen Kostenhöhen zu ermitteln“, erläutert Eva Fehren-Schmitz, die neue A-52-Projektleiterin im Landesbetrieb. Hintergrund: Laut A-52-Vereinbarung von Stadt, Land und Bund trägt das Land (mit Stadtanteil) den Kostenunterschied zwischen Galerie- und Tunnellösung.

Belüftung des A-52-Tunnels über Tunnelmünder ausreichend

Eva Fehren-Schmitz (l.), die neue A-52-Projektleiterin im Landesbetrieb Straßen.NRW, beim Halt des Infomobils auf dem Marktplatz im Gespräch mit interessierten Bürgern.
Eva Fehren-Schmitz (l.), die neue A-52-Projektleiterin im Landesbetrieb Straßen.NRW, beim Halt des Infomobils auf dem Marktplatz im Gespräch mit interessierten Bürgern. © Oliver Mengedoht

Zur Vorplanung zählt übrigens eine „geotechnische Prüfung“ des Untergrunds mit Bohrungen. Damit wird geprüft, ob der Boden überhaupt für einen Tunnellage der Trasse geeignet ist. Dazu gehört auch eine Altlastenüberprüfung.

Ende 2020 beginnt dann die Arbeit an der detailreichen Vorentwurfsplanung für die Tunnelvariante, die durch die 2018 beendete, zweite Umweltverträglichkeitsstudie erneut als Lösung favorisiert wurde. Hier geht es auch um die konkrete Lärmschutzplanung und die Belüftung des Tunnels, die – so eine neue Schadstoffabschätzung der Tunnelluft – über die Tunnelmünder ausreichend funktioniere. Grenzwerte würden nicht überschritten.

Planfeststellung für den Nordteil soll 2023 beginnen

Landesbetrieb zieht positive Bilanz

Straßen.NRW ging mit dem Infomobil zum Thema A 52 in die Offensive. „Das Interesse ist groß, es gab viele positive Stimmen“, so Projektleiterin Eva Fehren-Schmitz.

„Wir erfuhren, was die Bürger zum Thema A 52 bewegt, was ihnen wichtig ist“, so Fehren-Schmitz. Sie spürte viel Ungeduld: „Wann kommt endlich die A 52?“, sei oft gefragt worden.

2023, hofft Fehren-Schmitz, soll das wichtige Planfeststellungsverfahren beginnen, das am Ende Baurecht schaffen soll. 2025, so hofft man bei Straßen.NRW, könnte Baubeginn sein. Die Bauzeit wird auf sechs Jahre geschätzt.

Beim künftigen Autobahnkreuz A 2/A 52 und dem südlichen Ausbaustück Richtung Bottrop ist die Planung schon weiter: Hier läuft das Planfeststellungsverfahren. Und hier gibt es, so Fehren-Schmitz, inzwischen Planänderungen und Ergänzungen, die eingearbeitet werden

Schallschutz am Autobahnkreuz wird etwas höher

Zum Beispiel: Es liegt ein neues Verkehrsgutachten vor mit einer Prognose über die Verkehrszunahme für die nächsten 15 Jahre. Das habe wiederum, so Fehren-Schmitz, Auswirkungen für die Planung des Lärmschutzes, der nun „teilweise höher“ ausfallen werde. Auch habe man sich mit der Emschergenossenschaft nun auf einen neuen Verlauf des Wittringer Mühlenbaches geeinigt.

Die im „Deckblatt“ zusammengefassten Änderungen werden noch in diesem Herbst „offen“ gelegt, um Einwendungen zu ermöglichen. 2021 hofft Straßen.NRW auf den Planfeststellungsbeschluss, „dann könnte 2022 Baustart sein“, erklärte die Projektleiterin vielen Bürgern, die sich die Pläne erläutern ließen – aber auch zum Teil deutliche Kritik äußerten.