Gladbeck. . Karoline Dumpe zeigt in der Galerie „Alte Spedition“ in einer Kooperationsausstellung Arbeiten von fünf Künstlern. Ausgewählt von einer Kollegin.
Ein besonderes Experiment hat die Künstlerin und Galeristin Karoline Dumpe für ihre aktuelle Ausstellung „Verdichtung“ gewählt. In Kooperation mit der Galerie „Werk4Art“ zeigt sie Arbeiten von fünf Künstlerinnen, ausgewählt von Beatriz Schaaf-Giesser, Inhaberin der Galerie „Werk4Art“ in Winnenden. Die beiden Galeristinnen kennen sich aus Studienzeiten und trafen sich im vergangenen Jahr nach langer Zeit wieder.
So sind ab Freitag in der Galerie „Alte Spedition“ Arbeiten von Künstlern zu sehen, auf die Dumpe gar nicht gekommen wäre, oder die sie nicht ausgewählt hätte. Tatsächlich habe sie keine der Künstlerinnen vorher gekannt. Jeder Galerist habe seinen eigenen Fingerabdruck, Dumpe und Schaaf-Giesser aber zeigen beide zeitgenössische Kunst. „Das ist unser Ankerpunkt“, sagt die Gladbeckerin.
Materialien werden in den Werken verdichtet
„Verdichtet“ werden in den nun gezeigten Werken unter anderem Materialien. So ist etwa ein Würfel aus Kupferdrähten zu sehen. Im gleichen Raum hängen Arbeiten aus Filz von Beatriz Schaaf-Giesser. Filz, entstanden aus der Verdichtung von Wolle. „Das harte und das weiche Material stehen hier im Gegensatz“, so Dumpe.
Ausstellungseröffnung ist am Freitag
Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 17. Mai, um 19. 30 Uhr in der „Alten Spedition“, Ringeldorfer Straße 6. Einige der Künstlerinnen werden vor Ort sein.
Danach sind die Werke am Samstag, 18. Mai, und Sonntag, 19. Mai, sowie am Samstag, 25. Mai, und Sonntag, 26. Mai, jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen.
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Juni. Sie ist auch nach Vereinbarung unter 704347 zu besichtigen.
Sibylle Möndel beschäftigt sich in ihren Bildern mit den Themen Grenze und Heimat und hat dazu Siebdruck mit Malereien verdichtet. „An Grenzen verdichten sich auch Emotionen“, so Dumpe und spricht damit aktuelle Fluchtbewegungen an. „Kunst kann gesellschaftliche Themen aufgreifen.“
Die Ausstellung trägt Karoline Dumpes Handschrift
Auf dem Boden eines Raumes in der Galerie sind einige Steinhäuser in unterschiedlichen Formen und Größen aufgebaut. „Reduzierter kann ich ein Haus nicht darstellen“, so Dumpe über die Arbeiten von Gisela Jäckle und sagt: „Die Arbeiten werfen die Frage auf, wie verdichtet ich leben möchte.“
Auch wenn Karoline Dumpe die Künstler nicht selbst auswählte, trägt die Ausstellung doch ihre Handschrift. Sie hängte die Werke, denn: „Ich kenne meine Räume am besten.“
Häkelschlaufen finden sich in Bildern wieder
In einem der Räume bildet eine riesige Lunge aus zusammengehäkeltem chirurgischen Nahtmaterial den Mittelpunkt. „Das Offensichtliche und das Verborgene“ hat Künstlerin ... das Werk genannt. „Offensichtlich ist, dass der Mensch ohne Lunge nicht atmen kann, sie ist aber nicht zu sehen, bleibt also verborgen“, erklärt Dumpe.
An den Wänden des Raumes hat sie Bilder von Andrea Behn platziert. Darauf zu sehen sind Muster, die an Häkelschlaufen erinnern. Die gehäkelte Lunge findet sich also in den Bildern wieder. „Ich sehe, dass so etwas zusammenpasst.“