Gladbeck. . Der Möllers Bruch in Gladbeck ist bei Spaziergängern beliebt. Doch der neue Besitzer blockiert Wege. Und widersetzt sich sogar Kreisanordnungen.
Das Naturschutzgebiet Möllers Bruch ist ein idyllisches Fleckchen Erde im nördlichsten Zipfel von Zweckel – und sehr beliebt bei Spaziergängern mit und ohne Hund. Seit kurzem sind einige Naturliebhaber allerdings sehr in Sorge um das Gebiet. Und auch die Politik im Umweltausschuss beschäftigte sich in der Sitzung am Dienstag intensiv mit der Thematik.
Einige Wege sind für Spaziergänger unzugänglich gemacht worden
Der Grund: Ein großer Teil des etwa 27 Hektar umfassenden bewaldeten Gebietes gehört seit wenigen Monaten einem Privatmann. Und der ist – entgegen geltendem Recht – dazu übergangen, die Wege in den Wald für Spaziergänger unzugänglich zu machen.
Mit querliegenden Baumstämmen und Erdwällen sind Wege in den Wald blockiert, kleine Holzbrücken über Bachläufe zerstört worden. Das hat auch bereits den Kreis Recklinghausen als zuständige Behörde auf den Plan gerufen. Doch schon Ende Januar musste Kreissprecher Jochem Manz feststellen, dass sich die Gespräche mit dem neuen Eigentümer in der Tat äußerst schwierig gestalten würden. Von einem „gewissen Geschmäckle“ sprach jetzt auch Klaus Omlor in diesem Zusammenhang. Man müsse dem neuen Besitzer klar machen, betonte der Vorsitzende des Umweltausschusses, dass er mit Möllers Bruch kein Schloss erworben habe, „wo man der Öffentlichkeit so einfach den Eintritt verwehren kann“.
Es gibt Vorgaben nach dem Landesforstgesetz und dem Landschaftsplan Gladbeck
Ganz im Gegenteil. Vielmehr sei auch der neue Waldbesitzer an die gesetzlichen Vorgaben des Landesforstgesetzes NRW, des Naturschutzgesetzes sowie an den Gladbecker Landschaftsplan für dieses Areal gebunden. Demnach sollen natürlich Forst- und Naturschutzbestimmungen gewahrt sein. Gleichzeitig müsse der Wald aber auch in Zukunft den Bürgern als Naherholungsgebiet zur Verfügung stehen.
Eine schnelle Lösung ist wohl nicht in Sicht
Eine schnelle Lösung ist deshalb nach Ansicht des Kreissprechers wohl nicht in Sicht. Jedoch wolle man auf jeden Fall an dem gesetzlich festgezurrten Entwicklungsziel festhalten, den Möllers Bruch auch künftig als Erholungsfläche zu bewahren. Manz: „Das Areal soll für Spaziergänger geöffnet bleiben!“
Zwar sei man bislang mit diesem Ansinnen nicht einen Schritt weiter gekommen. Aber der Kreis Recklinghausen werde weiter gemeinsam mit dem zuständigen Forstamt und der Stadt Gladbeck daraufhin arbeiten. Eine Aussage ganz im Sinne von Klaus Omlor. Auch der Vorsitzende des Umweltausschusses hatte den Wunsch geäußert, dass Stadt und Kreis in dieser Sache gemeinsam agieren. Omlor: „Wir werden auf jeden Fall an dem Thema dran bleiben.“