Kirchhellen. . Die Untere Landschaftbehörde reagiert auf Klagen aus Feldhausen. Das Naturschutzgebiet bleibt Spaziergängern erhalten
Feldhausens beliebtestes Naherholungsgebiet liegt auf Gladbecker Gebiet. Und der neue Besitzer des Möllers Bruch an der Weiherstraße hat das Waldstück in den vergangenen Wochen abgeriegelt. Die Feldhausener reagieren wie Michael Koke „mit Erstaunen, Unverständnis und einem Stück Traurigkeit“. Alber sie bekommen ihr Waldstück zurück: Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Recklinghausen hat den neuen Waldbesitzer zurück gepfiffen. Die bereit blockierten Hauptwege im Wald sollen wieder hergestellt werden.
Ruhe- und Rückzugsraum
27 Hektar groß ist das Waldstück im Osten des Movie Parks und von Schloss Beck. „Bis vor kurzem war es für Hundebesitzer und Spaziergänger ein Ruhe- und Rückzugsraum, mit dem die Nutzer auch sorgsam umgegangen sind“, sagt Michael Koke. „Hier ballert doch niemand mit dem Moped oder dem Dirtbike durch.“
Deshalb war er um so überraschter, als er feststellen musste: „Der Wald im Norden von Feldhausen ist für Spaziergänger unzugänglich gemacht worden. Die Wege, die in den Möllers Bruch zwischen Weiherstraße und Buerelter Straße hinein führen, sind sämtlich unterbrochen, zugeschüttet und bepflanzt worden.“
Waldstück verkauft
Das ist so, bestätigt David Hennig vom Referat Kommunikation der Stadt Gladbeck. Offenkundig sei das die Folge eines Eigentümerwechsels. Ein Teil des Waldstücks sei von einem großen deutschen Industrieunternehmen an einen Privatmann verkauft worden.
Nun ist ein Waldgebiet auch in privater Hand grundsätzlich für die Öffentlichkeit zugänglich. Anders kann das bei schützenswerter Natur sein. Genau diese Abwägung von Interessen haben Untere Naturschutzbehörde und Forstamt im Kreis Recklinghausen diskutiert und mit dem neuen Waldbesitzer besprochen. Das Ergebnis fasst Kreis-Sprecher Jochem Manz so zusammen: „Die Bauarbeiten sind gestoppt worden, es wird auch keine weiteren geben. Der Besitzer wird die Hauptwege wieder in den alten Zustand versetzen.“
Kompromissvorschlag
Im Gegenzug hat die Behörde dem neuen Besitzer, gemeinsam für den Möllers Bruch ein „Pflege- und Entwicklungskonzept“ zu entwickeln und so einen Ausgleich herbeizuführen zwischen Naturschutz und Naherholung, sagt Jochem Manz. Ein solches Konzept ist zum Beispiel für die intensiv genutzten Wälder im Essener Süden und für die Rotbachaue auf Oberhausener Gebiet entstanden. Einige Wege werden gesperrt, um die Natur zu schonen, andere sind für die Naherholung freigegeben.
Mit diesem Kompromiss kann Michael Koke sehr gut leben. „Ich kann sehr wohl verstehen, dass Natur geschützt werden muss. Ich glaube aber auch, dass man Akzeptanz für Natur nur dann schafft, wenn sie trotzdem erlebbar ist.“