Gladbeck. Jede Familie kann im Alltag dazu beitragen, die Klimaerwärmung zu stoppen. Wie das geht, erklärte Buchautor Günther Wessel in der Gesamtschule.
. Buchautor Günther Wessel berichtete Schülerinnen und Schülern der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule wie bei ihm alles anfing: Seine Tochter sollte als Hausaufgabe die Ökobilanz ihrer Familie errechnen und zusammentragen, wie viel Kohlendioxid (CO2) sie durch Verkehr, die Ernährung und Wohnsituation produziert. Das Ergebnis – 42 Tonnen CO2 pro Jahr – schockierte die Berliner, denn Studien zeigen, dass für die Eindämmung der Erderwärmung pro Jahr jede Person nur gut zwei Tonnen verbrauchen dürfte. Was man persönlich dazu beitragen, um die Klimaerwärmung zu stoppen, war so Thema der Diskussionsrunde in Rentfort-Nord.
Tipps dazu stellte Wessel aus seinem Buch „Vier fürs Klima“ vor. Ein Erfahrungsbericht seiner vierköpfigen Familie, die sich nach der Hausaufgabe gefragt hatte wie man klimafreundlicher leben könne und so den Versuch startete, ein Jahr möglichst ökologisch zu leben.
Einfach mal das Ladekabel aus der Steckdose ziehen
Viele wüssten ja, „dass man den CO2-Ausstoß verringern muss“, fänden es jedoch schwierig einen Anfangspunkt für Einsparungen zu finden, so Wessel, der einer Einladung von Volkshochschule und dem Gladbecker Umweltamt gefolgt war. Anstatt es erst gar nicht zu versuchen könne man doch „einfach mal das Handykabel nach dem Laden aus der Steckdose ziehen oder Standby-Geräte richtig ausschalten“, so erste Tipps des Autors.
Wolle man klimafreundlich leben, ergäben sich viele Fragen: Welche Verkehrsmittel benutze ich am besten? Worauf muss ich bei meiner Ernährung achten? Darf ich noch in den Urlaub fliegen? Die Schülerinnen und Schüler merkten: Klimaschutz ist nicht immer leicht.
„Es hilft, bestimmte Grundhaltungen zu übernehmen“
„Es hilft, bestimmte Grundhaltungen zu übernehmen“, erklärte Wessel. Etwa, sich öfter mal die Fragen zu stellen, ob man wirklich noch ein
Wie schützen Gladbecker das Klima?
Die WAZ sucht Beispiel, wie Gladbeckerinnen und Gladbecker ihre individuelle Ökobilanz verbessern und etwas für den Klimaschutz tun.
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weiteres T-Shirt brauche „oder immer das neueste Handy haben muss“. Es gelte Punkte finden, „an denen man beginnt, über sein Verhalten nachzudenken“ und mit alten Gewohnheiten zu brechen. Wessels Familie trennte sich beispielsweise vom Auto, der Autor fährt seitdem Rad, Bus oder Bahn.
„Bringt es denn etwas, wenn wir als Einzelne aufs Fliegen verzichten? Das Flugzeug hebt doch sowieso ab“, fragte eine Schülerin. Wenn viele Menschen verzichteten, könnten „Flüge gestrichen und CO2 eingespart werden“, entgegnete Wessel. Eine andere Schülerin berichtete, etwas über „Fairphones“, ökologisch produzierte Smartphones, gehört zu haben. Warum diese Alternativen nicht besser beworben würden, wollte sie wissen und schlug vor, diese Alternative in Projektarbeiten Mitschülern vorzustellen. Wessel lobte, sich mit anderen auszutauschen sei eine wichtige Hilfe, „wenn man klimafreundlicher leben und auch andere zum Umdenken motivieren will“.
Wenn möglich, mit dem Rad zur Schule kommen
Nach und nach hatten immer mehr Schüler Ideen, ihren Alltag klimafreundlicher zu gestalten: Man könne zum Beispiel den Unterricht weiter digitalisieren, um weniger Papier zu verbrauchen oder, wenn möglich, per Rad oder Bus zur Schule kommen. „Ihr merkt, wir können auch hier ganz viel verändern, wenn jeder ein bisschen mitmacht“, appellierte der stellvertretende Schulleiter Jörg Weichert.