Gladbeck. . Bürger beschweren sich über Rauch, Müll und Rücksichtslosigkeit in Wittringen. Politik entscheidet in dieser Woche über zwei Lösungsvorschläge.
IUm das öffentliche Grillvergnügen in Wittringen hat es in den letzten Jahren zunehmend Ärger gegeben. Erlaubt ist es auf ausgewiesenen Plätzen seit den 70er Jahren, hat durch ein verändertes Freizeitverhalten, auch von Jugendlichen, jedoch immens zugenommen. Bürger beschweren sich außerdem immer öfter über herumliegenden Müll, Belästigung durch Rauch, im Wald geparkte Autos, Grillen außerhalb der erlaubten Flächen und allgemeine Rücksichtslosigkeit. Das soll ab diesem Frühjahr anders werden.
Probleme gibt es auch in Nachbarstädten
Die Situation in den Nachbarstädten zeigt, dass öffentliches Grillen auch dort zunehmend zu Problemen führt.
In Bottrop wurde der einzige öffentliche Grillplatz wegen Vandalismus und Vermüllung geschlossen. In Castrop-Rauxel wird derzeit über eine Schließung der einzigen öffentlichen Grillfläche nachgedacht.
Zum Start der Grillsaison 2019 nimmt die Verwaltung das Grillärgernis nun in den Blick. Noch in dieser Woche soll die Politik eine Entscheidung treffen, wie damit künftig umgegangen werden soll. In der heutigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (16 Uhr, Ratssaal) stellt Ordnungsdezernentin Linda Wagner den Fraktionen zwei Möglichkeiten vor. In der Ratssitzung am Donnerstag soll dann endgültig entschieden werden.
Für mehr Kontrollen müsste ein Sicherheitsdienst beauftragt werden
Wagners Vorschläge: Entweder erlässt die Stadt ein striktes Grillverbot – oder das Grillen bleibt erlaubt, wird aber noch stärker als bisher kontrolliert. Für beide Vorschläge gibt es ausführliche Begründungen.
So würde ein striktes Grillverbot ohne Ausnahmen viele Probleme beseitigen, die den Freizeitwert in Wittringen in der jüngeren Vergangenheit beeinträchtigt haben. Das Picknicken wäre natürlich weiterhin erlaubt, aber die Grillplätze würden abgebaut und Verbotsschilder aufgestellt. Einmalige Kosten: 5000 Euro.
Bleibt es beim erlaubten Grillen auf den ausgewiesenen Plätzen, müsste, vor allem an Wochenenden von April bis September, noch stärker als bisher kontrolliert werden. Das könnte der Kommunale Ordnungsdienstpersonell nicht abdecken, es müsste zusätzlich ein Sicherheitsdienst beauftragt werden. Kosten je Saison: 12.000 Euro.
Verwaltung empfiehlt den Versuch mit der Option für ein Verbot, wenn es nicht funktioniert
Gemessen an den Kosten könnte die Entscheidung also leicht fallen. So einfach ist es aber wohl nicht. Die Verwaltung empfiehlt der Politik trotz höheren Aufwands die zweite Variante. Bürgern soll weiterhin unter strikter Beachtung der Vorgaben die Möglichkeit zum öffentlichen Grillen gegeben werden. Ein Sicherheitsdienst soll zusätzliche Kontrollen durchführen. Allerdings soll ein Hintertürchen offen bleiben: Klappt es nicht mit dem „Versuch“ und gibt es keine gravierende Verbesserung der Situation, so Linda Wagner, könnte ein Grillverbot ausgesprochen werden.
Auch viele Bürger aus Nachbarstädten grillen gern in Wittringen
Das würde auch viele Bürger aus den Nachbarstädten treffen. Die reisen offenbar gern nach Wittringen zum Grillen, wie an den Autokennzeichen erkennbar ist.