Gladbeck. . Simone Steffens sieht darin einen Beitrag zum Klimaschutz. Sie fragt, warum kein Steag-Vertreter zur Bürgerversammlung der Stadt geladen ist.

Als einzige Partei sprechen sich die Grünen in Gladbeck für den Bau des geplanten Steag-Windrads auf der Mottbruch-Halde aus. Fraktionschefin Simone Steffens plädiert für einen offenen Diskurs über die Frage, „wie wir unseren Energiebedarf in Zukunft decken wollen und was wir vor Ort bereit sind, dafür zu tun?“ Sie wundert sich daher, dass Vertreter des Projektträgers bislang nicht zur Bürgerveranstaltung der Stadt am 3. April eingeladen wurden. In einem Gespräch mit Vertretern der Mingas-Power, eine Steag-Tochter, „haben wir festgestellt, dass sich viele Fragen so schnell klären lassen“, so Steffens.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Simone Steffens-
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Simone Steffens- © Michael Korte

Aus Sicht der Grünen passt die Windkraftanlage perfekt in die Bewerbung zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027. Dabei gehe es auch um einen gelungenen Strukturwandel. Steffens: „Hierzu gehört, wie sich eine ehemals bergbauabhängige Industrieregion zu einer modernen Metropole mit erneuerbaren Energien entwickelt. Energiegewinnung kann in Erholungsräume integriert werden.“

Steag sieht Windkraftanlage mit Freizeitnutzung vereinbar

„Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst“, sagt Florian Adamek, Pressesprecher der Steag. Aus Sicht der Steag, die rund 5 Millionen Euro in das Projekt in Gladbeck investiert, ist eine Windkraftanlage mit einer Freizeitnutzung der Halde vereinbar. „Wir könnten uns bei den Planungen zur möglichen Haldenwelt einbringen, zum Beispiel mit einem Energielehrpfad“, sagte Florian Adamek und stellte eine Möglichkeit der Beteiligung im Rahmen des Treffens vor.

Rotorblätter sind beheizbar, Geräuschbelastung wird überwacht

Die Gladbecker Anlage wäre die sechste, die die Steag auf einer Halde plant und umsetzt. Auf geäußerte Befürchtungen, etwa zum Eiswurf, antwortet Mingas-Geschäftsführer Gerd Wagner mit Fakten. Dies sei ausgeschlossen, da die moderne Anlage über beheizbare Rotorblätter verfüge. Auch werde das mit eigenem Radar ausgestattete Windrad für Flugzeuge erkennbar und leuchte nicht die ganze Nacht. Grenzwerte der Geräuschbelastung würden eingehalten und durch die untere Immissionsschutzbehörde überwacht. Laut Mingas-Power würde (Stand heute) Gladbeck jährlich ca. 20.000 Euro, über die geplante Laufzeit von 20 Jahren 400.000 Euro Gewerbesteuer einnehmen. Pro Jahr spare die Anlage rund 5.000 Tonnen CO2 ein.

Vor dem Hintergrund des vereinbarten Ausstiegs aus der Kohleverstromung sei die genehmigte Windkraftanlage ein Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz, so das Fazit der Gladbecker Ratsfraktion.