Gladbeck. . Kneippianer packen im vereinseigenen Garten kräftig an, um ihn zum Saison-Start in Ordnung zu bringen. Das Jahresprogramm liegt druckfrisch vor.
Gärtner und gute Kneippianer kennen kein schlechtes Wetter. Ob’s aus Kübeln gießt oder Sturmböen Mensch und Mutter Natur kräftig durchrütteln: Die Anhänger der Lehren, die den bayrischen Kräuterpfarrer und Hydrotherapeuten berühmt gemacht haben, greifen zu Schüppe und Hacke, Samentütchen und Setzlingen.
Elke Wanderer vom Kneipp-Verein Gladbecksagt: „Ich freue mich über jedes kleine Pflänzchen, das aus der Erde herausguckt.“ Der Bärlauch kommt schon, auch das zarte Grün von Liebstöckel, Beifuß und Wermut lässt sich erspähen.
Kneippianerinnen pflanzen und säen
Mit scharfem Blick gehen die Kneippianerinnen Elke Wanderer und Regina Hegemann durch den vereinseigenen Garten auf der Anlage neben dem St.-Barbara-Hospital. Welche mehrjährigen Pflanzen werden auch in der kommenden Freiluft-Saison gedeihen, welche Kräuter müssen ersetzt werden – der Rundgang bringt’s zutage. Elke Wanderer erklärt: „Ringelblume, Kapuzinerkresse und Arnika müssen wir neu pflanzen oder säen.“ Das bedeutet: Setzlinge und Saatgut stehen auf der Einkaufsliste der Kneipp-Frauen. Die Vereinsvorsitzende Josi Marten unterstreicht: „Wir sind dabei immer bemüht, zuerst örtliche Unternehmen – also alles im Umkreis von Gladbeck – abzugrasen.“
Insekten sollen auf die Wildblumenwiese fliegen
„Wie es jeder andere Hobby-Gärtner auch tut, bringen wir die Beete in Ordnung, kontrollieren Bäume und Sträucher“, sagt Elke Wanderer. Regina Hegemann stellt fest: „Beim ersten Sonnenstrahl sind die Gartencenter voller Menschen, die einkaufen.“ In diesem Jahr sind im Garten nach Pfarrer Kneipp die Sitzbänke fällig. „Sie müssen aufgearbeitet werden“, kündigt Josi Marten an. Und die Wildblumenwiese am Holzhäuschen braucht ebenfalls eine Verjüngungskur: „Alle zwei Jahre säen wir neu.“ Regina Hegemann: „Wir wollen ja etwas für unsere Bienchen tun.“
Geplant ist ein Hochbeet mit Salbeisorten
Schließlich soll ja alles tipptopp in Ordnung sein, wenn am 11. Mai mit dem „Gesundheitstag“ offiziell die Freiluft-Saison eröffnet wird. Doch Marten hofft: „Vielleicht starten wir ja schon Mitte oder Ende April, wenn das Wetter es zulässt.“ Inoffiziell, versteht sich. Ob dann schon das jüngste Novum für den Kneipp’schen Garten umgesetzt sein wird? Josi Marten erläutert: „Die Idee stammt von Elke Wanderer, die darauf gekommen ist, weil wir viel mit Salbei arbeiten.“ Geplant ist ein Hochbeet mit verschiedenen Salbei-Sorten.
Verein hat Platz im Bürgerhaus Ost
Apropos Neuerung. Auch im Programm der Gladbecker Kneippianer, das 25 Übungsleiter plus 15 ehrenamtliche Kräfte tragen, gibt es ein paar Veränderungen. „Wir haben von der Stadt einen Raum im Bürgerhaus Ost bekommen“, berichtet die Vereinsvorsitzende. Somit gibt’s Platz für Kinderangebote – beispielsweise die Minigruppe für Eineinhalb- bis Dreijährige samt Eltern (montags, 15 bis 16 Uhr, und donnerstags, 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr) und einstündige Eltern-Baby-Kurse (dienstags, ab 9.30 Uhr und 10.45 Uhr). Alle Gruppen seien zwar eigentlich so gut wie ausgebucht, „aber Interessenten dürfen sich gerne melden und nach freien Plätzen fragen“, so Marten. Kontakt: 0162/8224774 (Kursleiterin Carmen Bongers).
Entspannungskurse für Kinder laufen gut
Geschäftsführerin Marianne Kalfhues stellt fest: „Auch die Entspannungskurse für Kinder laufen gut.“ Der Verein überlege, „dieses Angebot eventuell auch für Jugendliche zu machen.“ Da gebe es offenbar einen hohen Bedarf. Marten: „Wir wollen uns durch die Angebote für Kinder auch verjüngen.“ Und das scheint zu funktionieren. Die Kurse für Mädchen und Jungen seien „Renner“ im Programm, und „unsere Standards laufen auch immer“, so Marianne Kalfhues. Dazu gehören vor allem Bewegungsangebote, Wassergymnastik und Kräuterwanderungen, die hoch in der Gunst der Kneipp-Freunde stehen. Dabei überschreiten die Gladbecker durchaus auch die Stadtgrenze und suchen beispielsweise in Buer nach wilder Kamille & Co.. Solche beliebten Klassiker „werden gefestigt und ausgebaut“, sagt Marten.
Ausflug ins Reich der Sinne ist eine Premiere
Unter der Rubrik „Genusserlebnisse“ ist im aktuellen Programmheft nicht nur delikate Küchen-Kunst zu finden, sondern auch eine Premiere. Ins Reich der Sinne entführt eine Weinverkostung mit dem Experten Martin Volmer. Und neben den beliebten Weihnachtsmarkt-Ausflügen stehen in diesem Jahr auch Fahrten ins niederländische Maastricht oder in die Lüneburger Heide zur Wahl.
Der Gesundheitstag eröffnet die Saison
Der Gesundheitstag auf dem Gelände des Kneipp-Vereins neben dem St.-Barbara-Hospital bedeutet nicht nur: Die Freiluft-Saison ist eröffnet. An diesem Tag können sich Besucher auch über unterschiedliche Themen zu Körper und Geist informieren.
Drei Veranstalter arbeiten zusammen
So ist es auch in diesem Jahr am 11. Mai. Die Vereinsvorsitzende Josi Marten weist auf eine Änderung hin: „In diesem Jahr sind wir drei Veranstalter. Wir arbeiten mit dem Deutschen Roten Kreuz und KKEL, den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe, zusammen.“ Das Programm sei ausgeweitet worden. So erwarten die Besucher zwischen 11 und 16 Uhr unter anderem Aktionen zum Mitmachen und Musik, Vorträge und Leckereien. Dann ist auch das Wassertretbecken für die ersten „Storchengänger“ freigegeben.
Auf dem Programm stehen Mitmachaktionen
Die Kinder des Awo-Familienzentrums Marienstraße wollen singen, der Spielmannszug Blau-Weiß Bottrop musiziert. Junge Besucher dürfen sich auf einer Hüpfburg austoben, basteln oder sich fantasievoll schminken lassen. Auch für Erwachsene organisieren die Gastgeber Angebote zum Mitmachen. Zum Einsatz kommen unter anderem Softbälle und Schwungtücher. Josi Marten und Carmen Bongers haben für Jung und Alt Bewegungslieder in petto. Mechthild Müller stellt „Fitness für den Alltag“ vor, Gaby Ahlers „Indian Balance“. Eveline Equit bittet zum Tanz – ohne Partner.
Mitglieder des Roten Kreuzes informieren
Mitglieder des Roten Kreuzes geben Informationen zur Blutspende und frischen Kenntnisse in Erster Hilfe auf. Ferner können sich Besucher schlau machen zu Themen wie Blutdruck und Blutzucker. Physiotherapeutin Irene Jarmusz referiert über „Arthrose – Was kann ich aktiv dagegen tun?“.