Gladbeck. Die dem Verfall überlassene Schlägel & Eisen-Siedlung wird abgerissen. Die Investoren verraten, welches besondere Gebäude zuerst neu gebaut wird.

Der jetzt mit großer Schaufel stetig am alten Baubestand knabbernde große orange Bagger ist das sichtbare Zeichen für den Abriss der Schlägel und Eisen-Siedlung im Stadtteil Zweckel. Der Start für das Neubauprojekt und damit das endgültig Ende der einstigen Zechensiedlung wurde am Donnerstagmittag von Bürgermeister Ulrich Roland offiziell verkündet. Natürlich könne man es auch bedauern, dass das historische Bauensemble verschwinde, aber letztlich überwiege die Freude, „dass hier etwas Neues und Zukunftsträchtiges entsteht, das dem Stadtteil guttut“, so Roland.

Konkret: Sieben mehrgeschossige Baukörper mit insgesamt 120 Eigentums- und Mietwohnungen und ein Seniorenheim mit 80 Plätzen. „Wobei der Siedlungscharakter erhalten bleibt“, unterstrich Stadtbaurat Volker Kreuzer, „da sich die Bauten um ein begrüntes Innenareal gruppieren“. Eine nicht zu stark verdichtete Bebauung, wie es die Stadt favorisiert hatte.

Altenpflegeheim erster Projekt-Schwerpunkt

Gute Laune zum offiziellen Abrissstart auch bei Regenwetter (v.l.): Architekt Jörg Hetkamp sowie Clemens Klöpper, Sebastian Zielinski und Rolf Klinkhammer von der Schlägel & Eisen Projekt GmbH mit Bürgermeister Ulrich Roland, Stadtbaurat Volker Kreutzer und Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck.
Gute Laune zum offiziellen Abrissstart auch bei Regenwetter (v.l.): Architekt Jörg Hetkamp sowie Clemens Klöpper, Sebastian Zielinski und Rolf Klinkhammer von der Schlägel & Eisen Projekt GmbH mit Bürgermeister Ulrich Roland, Stadtbaurat Volker Kreutzer und Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. © Oliver Mengedoht

Die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsförderung und Baubehörde funktioniere hervorragend, lobte da auch Rolf Klinkhammer, Sprecher des Investorentrios der Schlägel und Eisen Projekt GmbH aus Borken, die das Projekt mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro geplant hat. Die Bauten würden nach und nach errichtet, „so dass wir davon ausgehen, dass das Projekt in vier, maximal fünf Jahren abgeschlossen sein wird“.

Erster Schwerpunkt auf dem rund 16.000 Quadratmeter großen Gelände sei die Errichtung eines viergeschossigen Altenpflegeheims mit gemütlichem Café an der Ecke Bohnekamp-/ Eisenstraße und der Arbeiterwohlfahrt als Betreiber. „Wir wollen im August anfangen zu bauen und werden so diesen Bereich zunächst abreißen und einebnen“, so Mitinvestor Sebastian Zie­linski. Der Abriss sowie das Beladen der Transport-Lkw könne aufgrund der Größe des Geländes problemlos von innerhalb des Planareals erfolgen, so dass der Durchgangsverkehr auf der Bohnekampstraße kaum beeinträchtigt werde, erklärt der dritte Partner, Abrissunternehmer Clemens Klöpper.

120 neue Wohnungen sind geplant

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„Wir werden jetzt relativ schnell der Stadt die konkreten Pläne für die Baugenehmigung vorlegen“, so Jörg Hetkamp. Der beauftragte Architekt rechnet mit einer Bauzeit für das Altenheim von rund 18 Monaten; das bedeutete bei einem Baustart im August eine Fertigstellung im Frühjahr 2021.

Als nächster Baukörper folgen wird wohl ein direkt an den Foyerbereich des Altenheims an der Bohnekampstraße angrenzender Flachdachbau mit Raum für 17 kleinere Unterkünfte für betreutes Wohnen. Dem daran an der Bohnekampstraße Richtung Westen anschließenden Doppelbaukörper sollen 33 sozialgeförderte Mietwohnungen mit Größen von 47 bis 90 Quadratmetern vorbehalten sein. Die das Planareal im Westen und Osten flankierenden Mehrfamilienhäuser werden frei vermarktet.

Gut die Hälfte der Wohnungen soll nicht größer als 60 Quadratmeter sein und so den hohen Bedarf an kleinerem und bezahlbarem Wohnraum bedienen.