Gladbeck. Die Steag hält an ihren Plänen fest, der Kreis steht zu der Genehmigung – trotz der Proteste der Kommunalpolitik. Ein Kommentar von Georg Meinert
Bizarr – so mutet inzwischen die Diskussion um das Mottbruch-Windrad an. Argumentativ ist das Gezerre für den nicht geschulten Bürger kaum noch nachvollziehbar, zu sehr liegen Details im Tiefen oder sogar im Verborgenen oder sind so kompliziert, dass er sich womöglich abwendet. Das Ganze scheint in der Sackgasse zu stecken, auch angesichts des vergifteten Klimas zwischen Stadt- und Kreisverwaltung.
In dieser Situation fällt der SPD nichts anderes ein, als einen „Akt zivilen Ungehorsams“ zu inszenieren und symbolisch die noch nicht frei gegebene Halde zu besetzen, um einen markanten Protest gegen die Windradpläne zu platzieren. Bei näherer Betrachtung war es aber eher ein Akt der politischen Verzweiflung, der mitnichten einen Ausweg aus der ziemlich verfahrenen Situation aufzeigt.
Dass der Bürgermeister an der illegalen Gipfelerstürmung teilnimmt, macht die Sache nicht geschmeidiger. Einem gewählten Stadtoberhaupt steht das nicht gut zu Gesicht. Nur weil viele andere das auch tun, wird aus illegalem Handeln kein legales. Vor allem ein Bürgermeister hat Recht und Gesetz zu beachten. Schließlich hat er eine besondere Vorbildfunktion.