Gladbeck. . Die erste Anlage mit Bergmännchen ist am Dienstag an der Kreuzung Bernskamp / Sandstraße in Betrieb gegangen. Fünf weitere Kumpel-Ampeln folgen.

Sie ist endlich da und funktioniert ohne Probleme. Gladbeck hat seine erste Bergmanns-Ampel. Bürgermeister Ulrich Roland stattete der neuen Anlage an der Kreuzung Bernskamp / Sandstraße in Rentfort am Dienstag einen Besuch ab und übernahm die feierliche Inbetriebnahme.

Wenn es um den Bergbau geht, darf das Steigerlied selbstverständlich nicht fehlen. Rolf Hilgers, Leiter der Musikschule, und seine Ehefrau Nicole hatten sich für die Darbietung des Liedes auf der Trompete eigens in Schale geschmissen und die Kluft von Turmbläsern angezogen. „Wir sind eine Bergbaustadt, und wir haben dem Bergbau unsere Existenz zu verdanken“, sagte Roland auf die Frage, warum sich die Stadt für die Anschaffung von Bergmann-Ampeln entschieden hat.

Das Ampelmännchen hält eine Grubenlampe in der Hand.
Das Ampelmännchen hält eine Grubenlampe in der Hand. © Lutz von Staegmann

Im Rathaus habe man intensiv darüber diskutiert und große Zustimmung für die Umsetzung erhalten. Die Aktion passe darüber hinaus perfekt zum 100. Geburtstag der Stadt. Nach Duisburg ist Gladbeck die zweite Stadt im Revier, die jetzt eine „Kumpel-Ampel“ besitzt. Fünf weitere sollen demnächst in unterschiedlichen Stadtteilen folgen (siehe Box).

Ein Kumpel mit Grubenhelm auf dem Kopf

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die „Bergmanns-Ampel“ nicht von herkömmlichen Fußgängerampeln. Nur die Schablone im Gehäuse sieht anders aus. Ein Kumpel mit Grubenhelm auf dem Kopf und Grubenlampe in der Hand zeigt an, wenn Passanten bei Rot stehen bleiben müssen oder bei Grün gehen dürfen.

An diesen Orten sollen weitere Anlagen folgen

Fünf weitere Bergmanns-Ampeln sollen in Gladbeck folgen: an der Ecke Feldhauser- / Tunnelstraße in Zweckel; an der Ecke Wilhelm- / Horster Straße in Stadtmitte; an der Ecke Helmutstraße / Horster Straße / Im Linnerott in Brauck; an der Ecke Hering- / Münsterländer- / Horster Straße in Brauck sowie an der Ecke Schulten- / Woorthstraße in Schultendorf.

Genaue Termine, wann die Umrüstung an den Standorten erfolgen soll, sind noch nicht geklärt.

Das rote und das grüne Signallicht sind deutlich zu erkennen. Aber wie überall in der Stadt gibt es auch an der Kreuzung Sandstraße / Bernskamp unverbesserliche Verkehrsteilnehmer, die die Ampel ignorieren und bei Rot die Straße überqueren. Es gibt aber auch viele Radfahrer und Fußgänger, die sich an diesem Tag wundern, wenn sie nach oben schauen und die bekannten Männchen nicht mehr sehen. „Die Veränderung ist mir sofort aufgefallen. Gefällt mir“, sagte eine ältere Passantin im Vorbeigehen.

Viele Passanten sind begeistert

Anwohnerin Margret Quickels rieb sich beim Gassigehen mit Hund Sam zunächst verwundert die Augen. „Irgendwie sieht die Ampel heute anders aus als sonst“, meinte sie lächelnd. „Aber es sieht richtig gut aus.“ Auch Jochen Vester von der IG BCE-Ortsgruppe Rentfort schaute sich vor Ort die neuen Ampelleuchten an und war begeistert: „Ich finde es schön, dass die Bergmann-Tradition mit so einer Aktion erhalten bleibt.“ Er selbst hat eine Vergangenheit im Bergbau. Von 1971 bis 2017 arbeitete er bei der RAG. Die Bergmanns-Ampel sei eine Ehrung der vielen Kumpel aus Gladbeck.

Joachim Vester und Michael Brückner von der IG BCE, Bürgermeister Ulrich Roland, Dezernent Dr. Volker Kreuzer, Amtsleiterin Monika Sellke (v. l.) und im Vordergrund Nicole und Rolf Hilgers weihten die erste Fußgängerampel mit Bergbauampelmännchen ein.
Joachim Vester und Michael Brückner von der IG BCE, Bürgermeister Ulrich Roland, Dezernent Dr. Volker Kreuzer, Amtsleiterin Monika Sellke (v. l.) und im Vordergrund Nicole und Rolf Hilgers weihten die erste Fußgängerampel mit Bergbauampelmännchen ein. © Lutz von Staegmann

Wenige Stunden vor der offiziellen Einweihung war Stefan Warncke für die Umrüstung verantwortlich. Der Elektroinstallateur hatte die sechs Schablonen an den Ampelanlagen mit dem klassischen Muster gegen die neuen Kumpel-Muster ausgewechselt. Der Tausch entpuppte sich als ein Kinderspiel. „Das habe ich während des laufenden Verkehrsbetriebs, gemacht und es hat nicht länger als eine Stunde gedauert“, sagte der Fachmann für Straßenverkehrstechnik.