Gladbeck. . Zwischen Streitenden zu vermitteln, das traut sich Susanne Hadzimusic zu. Außerdem liebt sie die Herausforderung - jetzt auch als Schiedsfrau.
Was auf sie zukommt, weiß Susanne Hadzimusic nicht genau. Aber das stört die 47-Jährige weder, noch verunsichert es sie. Im Gegenteil: Sie kann ihren ersten Fall kaum erwarten. Susanne Hadzimusic ist Ende Januar von Amtsgerichtsdirektor Bernd Wedig als Schiedsfrau für den Bezirk Gladbeck-Mitte/Ellinghorst vereidigt worden.
Drei Bewerber haben sich dem Rat vorgestellt
„Ich habe gern Kontakt zu Menschen, arbeite schon ehrenamtlich als Schöffin am Sozialgericht in Gelsenkirchen und traue mir durchaus zu, Streithähne an einen Tisch zu bringen und zwischen ihnen zu vermitteln“, begründet sie, warum sie sich um das Amt beworben hat, als sie in der Zeitung las, dass eine Schiedsperson gesucht wird. „Außerdem suche ich gern neue Herausforderungen.“
Dass der Rat der Stadt sich tatsächlich für sie entscheiden würde, hatte sie nicht erwartet, weil zwei Bewerber mit ihr im Vorstellungsgespräch saßen, „die älter waren, also mehr Lebenserfahrung mitbrachten“.
Hauptberuflich arbeitet sie bei der Bundeswehr in Düsseldorf
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Lebenserfahrung nämlich, glaubt Susanne Hadzimusic, sei eine wichtige Voraussetzung für das Amt, genau wie Einfühlungsvermögen, Gelassenheit und Menschenkenntnis. All das bringe sie mit, glaubt die 47-Jährige, die hauptberuflich als Sachgebietsleiterin für Heil- und Krankenbehandlung bei der Bundeswehr in Düsseldorf arbeitet.
Juristische Vorkenntnisse braucht eine Schiedsperson nicht. Allerdings bietet der Bund deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen regelmäßig Seminare an. Das Einführungsseminar, in dem es um grundsätzliche Fragen im Zusammenhang mit dem Schiedsamt ging, hat Susanne Hadzimusic schon hinter sich.
Vor ihrem ersten Fall will sie bei einem Schiedstermin zuhören
Anmelden will sie sich auf jeden Fall noch zu einer Mediationsschulung, auch Seminare zum Straf-, zum Zivil- und zum Nachbarschaftsrecht interessieren sie, denn all das kann auf sie zukommen. Außerdem möchte sie gern vor ihrem ersten eigenen Fall einem „alten Hasen“ bei einem Schiedstermin zuhören und hätte ihn auch gern dabei, wenn sie zum ersten Mal aktiv wird.
Und darauf wartet sie jetzt ganz gespannt. Und was wünscht sie zum Auftakt? „Einen einfachen Fall, vielleicht einen typischen Nachbarschaftstreit über den Grenzzaun“, sagt Susanne Hadzimusic lachend.