Gladbeck. . Die kleine Straße in Schultendorf erinnert an die Hauswiese des einstigen Bauernhofes. Die Straße taucht erstmals im Stadtplan von 1913 auf.
Die Scholtwiese ist mit rund 200 Metern Länge eher winzig im Vergleich zur 1,3 Kilometer langen Schultenstraße – aber beide Straßen erinnern an den ehemaligen Bauernhof Schulte-Rebbelmund, auf dessen Grund ganz Schultendorf entstand.
Die Scholtwiese, eine von rund 440 Straßen in der Stadt, zweigt von der Schultenstraße ab, genau dort, wo einst der bedeutende Hof stand. Jahrzehntelang bewirtete dort das Restaurant/Hotel Schultenhof (heute Aldi) Gäste und hielt die Erinnerung an den Bauernhof wach. Die Scholtwiese erinnert an die Hauswiese des Hofes. An der Scholtwiese standen ursprünglich nur drei Häuser, bis durch eine Stichstraße und einen kleinen Stichweg weiteres Bauland hinter dem Schultenhof erschlossen wurde.
Schulte-Rebbelmund war eine bedeutende Bauernfamilie
Den Namen erhielt der ältere Teil der Scholtwiese laut Stadtarchiv zwischen 1909 und 1913. Ältester offizieller „Fundort“ ist ein Straßenplan von 1913, auf dem der Name auftaucht. Laut Stadtarchiv war er zuvor schon als Flurname genutzt worden.
Die Familie Schulte-Rebbelmund, der der Hof und die Wiese gehörten, war eine der bedeutendsten Bauernfamilien im alten Gladbeck. Eine Grabstätte erinnert noch heute auf dem Friedhof Stadtmitte (nahe der Priestergruft) an die Familie. Die Bauernfamilie Schulte-Rebbelmund hatte ihren gesamten Grund 1907 an die Preußische Berginspektion verkauft, die dort den Bau von 600 Bergarbeiterwohnungen (150 bis 170 Zwei- bis Vierfamilienhäuser) auf den Weg brachte – die Schultenkolonie (oder auch „Kolonie Rebbelmund“ genannt).