Gladbeck. . Die Kleinkunstreihe „Intermezzo“ feiert 20-jähriges Jubiläum. Benjamin Eisenberg mit Gästen machte beim „Dreierpasch“ in diesem Jahr den Auftakt.

„Einen ganz besonderen Abend“, versprach Stadtbüchereileiterin Eva Beck den Zuschauern im Lesecafé der Stadtbücherei. Nicht nur die Stadt feiert 2019 ihr hundertjähriges Stadtjubiläum, sondern auch die Kleinkunstreihe „Intermezzo“ gibt es seit mittlerweile 20 Jahren.

Ein liebevoll gestalteter Aufsteller mit Fotos wies auf die bisherigen Gäste hin. Wie ein „Wer ist wer“ der deutschen Kabarett- und Kleinkunstszene lasen sich die Namen der beteiligten Künstler. Thorsten Sträter, Hagen Rether, Fritz Eckenga, Frank Goosen, Christian Schmickler Johannes Flöck und, und, und… Viele von ihnen sind Wiederholungstäter, so auch Benjamin Eisenberg, der seit zwölf Jahren regelmäßig im Lesecafé auftritt und in diesem Jahr die Eröffnungsveranstaltung bestritt.

Zwischen Kalauer und politischer Satire

In „Dreierpasch“, so der Titel seiner Show, präsentierte der Bottroper nicht nur sein eigenes komisches Talent, sondern auch das ausgewählter Gäste. In seinen Auftritten changierte er geschickt zwischen Kalauer und politischer Satire. Insbesondere wenn er Politiker, nicht nur stimmlich, sondern auch in Gestik, Mimik und Bewegung parodierte, konnte sich das Publikum kaum vor Lachen halten.

Das
Das © Oliver Mengedoht

Der angekündigte „Damenbesuch“ entpuppte sich als drei Powerfrauen: Michèle Connah, Claudia Wölfel de Mejia und Stefanie Görtemöller, allesamt mit Musicalausbildung, die singend, tanzend und sprechend die weibliche Perspektive in den Fokus rückten. Wie kommt man als geschiedene Mittdreißigerin in dieser Welt zurecht, lautete die Kernfrage ihres Programms.

Roberto Capitoni explodierte als weiterer Gast nahezu auf der Bühne. Halb Italiener, halb Deutscher und „was noch schlimmer ist: halb Schwabe“ spielt er mit seinen Identitäten, bediente Schubladen, aber auf so außergewöhnliche Weise, dass sie als solche erkannt wurden. Überraschungsgast Ludger Kusenberg gab Einblicke in sein Programm „Böst of“. Der studierte Historiker wechselte zwischen Selbstironie und historischen Rückblicken, bei denen er sich nicht scheute, politisch inkorrekt zu sein und auch gegen den kabarettistischen Mainstream zu schwimmen. Für den unterhaltenden Kleinkunstabend gab es vom Publikum lang anhaltendem Applaus.