Gladbeck. . Choreographie, Kostüme, Show: Die Gruppe um Jacky Barwitzki macht alles selber. Der nächste Auftritt steht auch schon fest - bei „Up to Dance“.
Kisten mit bunten Stoffen, hier etwas Glitzerndes, dort Perücken, auf den Stühlen und auf dem Boden. „Das ist schon ein bisschen ein Klischee“, sagt Jacky Barwitzki lachend über ihr Büro – hier wird ganz offensichtlich kreativ gearbeitet.
Barwitzki ist Tanzlehrerin im Tanztempel, der ehemaligen Kirche an der Theodorstraße in Brauck. Und sie ist die Trainerin der Gruppe „JackBack“, dem Aushängeschild der Tanzschule.
In der Stadthalle bei „Up to Dance“ wird die Show „Africa“ zu sehen sein
Von der Musikauswahl und Choreographie über die Kostüme bis hin zur Lichtshow, Barwitzki und ihr Team machen alles selber. Am 9. Februar treten sie beim Festival „Up to Dance“ in der Stadthalle mit ihrer Show „Africa“ auf, die auf dem „König der Löwen“ basiert.
„Das Schöne bei uns ist: Wir sind 40 Leute, ab 16 Jahren in allen Altersklassen und vor allem klein und große und dick und dünn – hier kann jeder so tanzen, wie er ist“, sagt Stephie Rohr, eine der Tänzerinnen. Wenn die Gruppe komplett ist, ist der große, helle, ehemalige Kirchenraum im Tanztempel voll. Spiegel an den Seiten verstärken diesen Eindruck. Seit 13 Jahren gibt es „JackBack“. Barwitzki: „Am Anfang waren es 15 Leute, aber es ging ganz schnell, dass andere dazukamen.“ Eins bleibt dabei gleich: „Wir brauchen immer Männer“, knapp zehn sind es zurzeit.
Die Tanzshows
„Das wichtigste, was man mitbringen muss, ist Zeit“, sagt die Tanzlehrerin, „aber das ist ja beim Fußball oder Handball genauso.“ Training am Freitagabend und am Samstagnachmittag, dazu Auftritte auf Betriebsfeiern, Familienfesten, Hochzeiten. Obendrauf kommt für manche Extra-Training für Hebefiguren oder Akrobatik-Einlagen – so dass alle Stärken perfekt in Szene gesetzt werden.
Genauso bunt und abwechslungsreich wie die Gruppe ist das Programm. Im Zwei-Jahres-Rhythmus präsentiert Barwitzki eine große neue Show – die erste war damals „Tanz der Vampire“, zwischendurch folgten Rock-Shows, „Africa“, oder „Soul Town“.
„Wichtig ist mir, dass wir immer ganz unterschiedliche Sachen nacheinander machen“, erklärt Barwitzki, „dann wird nichts festgefahren, sondern wir haben immer alle Tanzstile.“ Und das gilt auch innerhalb einer Show. „Wir tanzen zwar nicht auf Spitze, aber haben auch Ballett-Elemente, andererseits zum Beispiel auch Hip-Hop.“ So hat jeder und jede Spezialitäten. „Jede hat ihren eigenen Stil, eigene Vorlieben.“
Die Trainerin
Barwitzki baut aus diesen Talenten ihre Shows zusammen. Die Choreographien entwickelt sie komplett selber. „Die entstehen in meinem Kopf“, erklärt sie. „Ich höre natürlich viel Musik, besuche Musicals und Shows und lasse mich inspirieren. Die Tänze entwickele ich dann nach und nach.“ Aktuell trainiert die Gruppe für 2020: „Immortal“ ist an die Musik von „Cirque du Soleil“ angelehnt.
„Na klar gibt es auch mal eine Show, die einen nicht so direkt packt“, sagt Stephie Rohr. „Oder wir fragen uns, was sie jetzt vorhat“, ergänzt Teamkollegin Mareike Gehrmann. „Aber mit der Zeit wird es klarer, man bekommt einen besseren Eindruck, denkt sich Aha! – und auf der Bühne ist man dann sowieso voll drin.“ Zum Nachdenken ist dann eh keine Zeit mehr. „Wenn man den Kopf ausschaltet, dann fängt man an zu tanzen“, lautet Barwitzkis Motto.
Das Team
Die Gruppe kümmert sich auch komplett selbst um die Kostüme und die Show. Stephie Rohr: „Wir machen alles selber. Vom Aufbau vorher bis zum Abbau hinterher – wir gehen nach unseren Shows nicht feiern, wir gehen erst, wenn die Bühne blank ist.“
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„ Wir übertreiben auch gerne etwas mit dem Material“, sagt Barwitzki mit Blick auf die Kisten in ihrem Büro, „beim letzten Mal hatten wir erstmals eine LED-Videowand dabei.“ Das geht nur über gute Kontakte und viel ehrenamtliches Engagement.
Aus JackBack ist über die Jahre mehr als eine bloße Tanzgruppe geworden, „wenn man so viel Zeit miteinander verbringt, dann entstehen da schnell enge Freundschaften“, erklärt Mareike Gehrmann, „und die gemeinsamen Auftritte auf Feiern, die schweißen ja auch zusammen.“ Für solche Anlässe hat die Gruppe ein Potpourri aus ihren bisherigen sechs Shows im festen Repertoire.
Der gute Zusammenhalt macht es für die Lehrerin nicht immer ganz einfach. „Klar, wenn die freitags vom Job kommen, dann wollen die erstmal quatschen“, meint Barwitzki. „Ich will dann aber nicht so streng sein, versuche da eine gute Mischung aus Autorität und Freundschaft.“
Dass sie die trifft, bestätigen ihre Tänzerinnen – und dafür spricht das Ergebnis auf der Bühne.
>> DIE KARTEN
- Tänzer aus ganz Deutschland kommen zur 30. Auflage des „Up to Dance“-Festivals am 9. und 10. Februar nach Gladbeck. Es gibt Shows und Workshops. Die Shows finden in der Mathias-Jakobs-Stadthalle statt, die Workshops in der Anne-Frank-Realschule.
- Karten für 21 Euro (Shows) bzw. 27 Euro (Workshops) gibt’s auf uptodance.jimdo.com