Gladbeck. Die soziale Wohnungsbau läuft in Gladbeck laut Stadtbaurat gut. Der Planungsausschuss hält eine Durchmischung der Wohnviertel für wichtig.
Politik und Verwaltung sind mit der Entwicklung des sozialen Mietwohnungsbaus in der Stadt zufrieden. „Unsere Bilanz kann sich sehen lassen, wir sind auf gutem Weg“, so Baurat Dr. Volker Kreuzer vor dem Bau- und Planungsausschuss, der den neuen Grundsätzen der Stadt zur öffentlichen Wohnraumförderung (gute soziale Durchmischung, ausreichend bezahlbarer Wohnraum, keine Quote für Sozialwohnungen) mit breiter Mehrheit zustimmte. Der soziale Wohnungsbau werde in Gladbeck auch zukünftig von Bedeutung sein.
Derzeit gebe es in Gladbeck (Stand 31. Dezember 2018) 2100 öffentlich geförderte Mietwohnungen (Sozialwohnungen) – recht gut verteilt in der Stadt (siehe Grafik). Überrascht sei man, so Kreuzer, lediglich von der „Konzentrierung“ in Stadtmitte. Bis 2022 fallen 158, bis 2027 weitere 202 Wohnungen aus der Sozialbindung, so der Baurat. Die gegenwärtig laufenden oder angekündigten Bauprojekte machten dies in den nächsten Jahren aber wett.
Neubauprojekte sehen viele neue Sozialwohnungen vor
U.a. entstehen in diesem Jahr an der Bodenbacher Straße 18 neue Sozialwohnungen, an der Wilhelmstraße 17. Neubauprojekte sehen ab 2020 an der Feldhauser Straße 24 Sozialwohnungen vor, an der Otto-Hue-Straße 12 und in der Schlägel- und Eisensiedlung 33. Er sei optimistisch, so der Baurat, dass das auch künftig so bleiben wird – ganz ohne die im vergangenen Jahr von den Linken ins Spiel gebrachte Quote an Sozialwohnungen bei Neubauvorhaben. „Die würde uns unflexibel machen und bei Vorhaben hemmen. Wir halten auch so den Bestand.“
Wichtig sei und bleibe die soziale Durchmischung der Wohnquartiere mit einem Mix an Wohnungsangeboten vom hochwertigen Appartement bis hin zu Sozialwohnungen. Maxime sei, keine Extreme zu haben. Genauso wichtig sei es, ein ausreichend großes Angebot an bezahlbaren Wohnungen vorzuweisen. Der Baurat verwies darauf, dass Gladbeck im Mietspiegel NRW-weit „im guten mittleren Preissegment“ liege. Laut „Haus und Grund“ bewege sich das Mietniveau in Gladbeck sogar im unteren Bereich, „so dass das Wohnen hier weiter bezahlbar bleibt.“
Es gibt immer noch einen Bedarf an Sozialwohnungen in der Stadt
Der Bedarf an Sozialwohnungen, so Kreuzer, sei jedenfalls weiterhin groß. Ende vergangenen Jahres lagen der Stadt 723 Wohnungsgesuche vor – vorwiegend für kleine Wohnungen, allein 437 für Wohnungen bis 50 Quadratmeter.
Die Fraktionen zeigten sich durchweg zufrieden mit der aktuellen Situation und den Zielen der Wohnungsbaupolitik. Breites Lob gab es dafür, dass es nicht nur durch Neubau, sondern auch durch Sanierung und Renovierung neue Sozialbindungen gebe. Berat Arici verwies für die SPD auf die angekündigten Aktivitäten der städtischen GWG. Er plädierte dafür, andere Wohnungsgesellschaften von diesen Möglichkeiten zu überzeugen. Christine Dohmann (FDP) lobte den Verzicht auf eine Quote. SPD-Ratsherr Volker Musiol stutzte ob der hohen Zahl an Sozialwohnungen in Stadtmitte. „Das sollten wir uns genauer ansehen.“ Künftig wollen sich die Fraktionen jährlich über den Stand des Sozialwohnungsbaus unterrichten lassen.