Gladbeck. . Die Personalversammlung der Stadtverwaltung richtete den Blick auf das Thema Chancen für Langzeitarbeitlose und die aktuellen Tarifverhandlungen.

Der Personalrat der Stadtverwaltung begrüßt, dass d ie Stadt für das Programm des sogenannten „Sozialen Arbeitsmarktes“ Beschäftigungsmöglichkeiten für Langzeitarbeitlose schaffen will. Derzeit suchen die Fachämter nach entsprechenden Einsatzmöglichkeiten.

„Grundsätzlich unterstützen wir das voll und ganz, allerdings werden wir uns die Vorschläge der Ämter genau ansehen“, sagte Vorsitzender Bertram Polenz auf der Personalversammlung der Stadtverwaltung.

Dauerarbeitsplätze nicht in Jobs für Zeitkräfte umwandeln

Personalratsvorsitzender Bertram Polenz mit der Verdi-Funktionärin Martina Steinwerth.
Personalratsvorsitzender Bertram Polenz mit der Verdi-Funktionärin Martina Steinwerth. © Heinrich Jung

Denn es müsse verhindert werden, so Polenz, dass aus Dauerarbeitsplätzen in der Verwaltung Jobs für Zeitkräfte werden. Das Programm des „sozialen Arbeitsmarktes“ sei nämlich auf eine Förderung der Jobs für Langzeitarbeitslose von fünf Jahren angelegt. „Wenn diese Stellen zusätzlich eingerichtet werden, bejahen wird das, andernfalls tun wir uns mehr als schwer damit“, so der Personalratsvorsitzende. Die Stadt hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, feste Stellen im sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose „so schnell wie möglich“ zu schaffen.

Bei der am Montag gestarteten Tarifrunde im öffentlichen Dienst drohten keine neuen Streiks in der Stadt, so Polenz nach der Personalversammlung zur WAZ, da es diesmal um die Landesbediensteten gehe. Allerdings: Die städtischen Beamten, rund 230 an der Zahl, seien an die laufende Tarifrunde gekoppelt, da das Ergebnis am Ende auf die kommunalen Beamten übertragen werde.

Personalrat ermuntert zu Demos und Kundgebungen

Polenz: „Wir als Personalrat fordern daher ein Tarifergebnis auf Basis der Gewerkschaftsforderung von sechs Prozent und mindestens ein Plus von 200 Euro.“ Ausdrücklich würde der Personalrat die kommunalen Beamten ermutigen, an Kundgebungen und Demonstrationen teilzunehmen, zu denen die Gewerkschaft auffordere.

Begrüßt wurde auf der Personalversammlung die Stellenentwicklung bei der Stadtverwaltung. Zusätzlich zu den 230 Beamten gibt es rund 1100 Tarifbeschäftigte, darunter auch etwa 80 geringfügig Beschäftigte, Zeitarbeitskräfte und Azubis. Zum Jahresanfang seien 14 Stellen allein beim ZBG dazu gekommen – u.a. bei der neu eingerichteten „Müllpolizei“ und bei den Müllwerkern, so Polenz, dessen Blick sich schon auf die 2020 anstehende Personalratswahl richtet.