Gladbeck. Der Franz-Zielasko-Weg würdigt die Verdienste des KPD-Mitglieds im Kampf gegen das NS-Regime. Die Straße trägt seit 1996 den Namen des Zweckelers

Der Franz-Zielasko-Weg in Mitte-Ost ist unscheinbar, eine kleine, nur rund 150 Meter lange Wohnstraße, die im Bogen von der Heinrich-Krahn-Straße abzweigt und in sie wieder hinein mündet. Schmucke Einfamilienhäuser sind an ihr zu finden.

Hier am Bloomshof erinnern einige Straßen an namhafte oder ehrenwerte Gladbecker – so wie an Franz Zielasko, der Bergmann war und als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in die Stadtgeschichte einging. Die Stadt würdigte Zielasko, der KPD-Mitglied war, mit der Straßenbenennung 1996, als die kleine Straße als Ergänzung zur vorhandenen Bebauung an der Heinrich-Krahn-Straße entstand.

Der Zweckeler emigrierte 1932 in die Sowjetunion

Franz Zielasko (Mitte), Zweckeler Bergmann, Kommunist und NS-Widerstandskämpfer, 1936 im Spanischen Bürgerkrieg
Franz Zielasko (Mitte), Zweckeler Bergmann, Kommunist und NS-Widerstandskämpfer, 1936 im Spanischen Bürgerkrieg © Archiv

Zielasko stammte aus Sachsen-Anhalt, wo er 1896 geboren wurde. In frühen Jahren kam er mit seinen Eltern nach Gladbeck, lebte und arbeitete später in Zweckel. Während der Weltwirtschaftskrise 1929 verlor Franz Zielasko seinen Arbeitsplatz auf der Zeche Zweckel. Nach langer Arbeitslosigkeit und aufgrund seiner politischen Überzeugungen emigrierte er 1932 in die Sowjetunion.

Nachdem 1936 in Spanien der Bürgerkrieg ausgebrochen war, schloss sich Zielasko von der Sowjetunion aus den antifaschistischen internationale Brigaden an, die gegen Francos rechte Truppen kämpften. Während des Zweiten Weltkriegs kam Zielasko im Frühjahr 1943 zurück ins Ruhrgebiet. Er hatte den Auftrag, als Instrukteur eine regionale NS-Widerstandsorganisation im Ruhrgebiet aufzubauen.

1943 wurde Zielasko im Gladbecker Gefängnis ermordet

Als Basis seiner Aktionen wählte er seinen früheren Wohnort Gladbeck. Seine Aktionen reichten bis nach Gelsenkirchen, wo er mit Widerstandsgruppen auf den Zechen zusammenarbeitete. Verbindungen hatte er auch nach Herne, Essen und Hamm.

Im Juli 1943 wurde die Gestapo auf Zielasko aufmerksam. Am 7. August wurde er festgenommen. Nach brutaler Vernehmung und Folter im Gladbecker Gefängnis starb er dort am 18. August 1943. An der Redenstraße in Zweckel, wo Zielasko wohnte, erinnert seit 2009 ein Stolperstein an den mutigen Gladbecker.