Gladbeck. . Überwiegend ältere Menschen haben wieder Anrufe von Betrügern bekommen, die sich als Polizisten ausgaben. Anrufe kamen spät abends und nachts.
Anrufe von Trickbetrügern, die sich als Polizeibeamte ausgeben, haben sich im neuen Jahr in Gladbeck und auch in anderen Städten im Kreis Recklinghausen wieder gehäuft. Überwiegend ältere Menschen wurden angerufen. Die meisten der Angerufenen reagierten laut Polizei genau richtig: Sie beendeten das Telefonat und riefen unter der Rufnummer 110 die echte Polizei an.
Auffällig war diesmal, dass viele Anrufe erst abends oder sogar in der Nacht eingingen, so die Polizei. Nach wie vor werden hauptsächliche ältere Menschen angerufen. Die Masche ist fast immer die gleiche: Der Anrufer gibt sich als Polizeibeamter aus und berichtet dann, dass in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen worden wären. Außerdem existiere eine Liste mit Namen, die auf potenzielle Einbruchsopfer hinweisen würde - und genau dieser Angerufene stehe auf der Liste.
So sollten sich Betroffene am Telefon verhalten
Die Polizei gibt Tipps, wie sich Betroffene verhalten sollten, wenn sie angerufen werden:
1. Erscheint im Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110) - ggf. sogar mit lokaler Vorwahl - dann handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 im Display.
2. Gibt sich der/die Anrufer/in als Polizeibeamter/Polizeibeamtin aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Fall.
3. Geben Sie unbekannten Personen niemals Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
4. Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
5. Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen - auch nicht an Boten oder an angebliche Mitarbeiter der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
6. Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich sofort an die Polizei.
7. Erfahrungsgemäß nutzen die Täter Telefonbucheinträge (auch im Internet) für ihre Suche nach Opfern. Überlegen Sie daher, ob ein Eintrag im Telefonbuch sinnvoll und nötig ist und lassen Sie Ihre Nummer gegebenenfalls sogar löschen.
76-Jährige informierte ihre Familie
In zwei Fällen wäre der Trickbetrug beinahe gelungen:
In Bottrop bekam eine 76-jähri
ge Frau gegen 21.30 Uhr einen Anruf, auf ihrem Display stand die Telefonnummer 110. Es meldete sich ein vermeintlicher Polizeibeamter und fragte die Seniorin nach Schmuck und Bargeld. Weil die Frau anfangs keinen Verdacht schöpfte, gab sie Auskunft und vereinbarte sogar einen Abholtermin ihrer Wertsachen, damit diese von der Polizei „sicher verwahrt“ werden.
Die 76-Jährige informierte jedoch ihre Familie über den Anruf, so dass sie das spätere Klingeln an der Haustür ignorierte, nicht öffnete und stattdessen die Polizei anrief. Der Anrufer sprach akzentfreies Deutsch ohne Dialekt, so die Polizei.
Seniorin fragte nach Polizeiausweis
In Dorsten ist eine 82-jährige Frau (82) beinahe auf die Betrugsmasche hereingefallen. Sie bekam an einem Nachmittag den Anruf. Auch hier gab sich der Mann am Telefon als Polizeibeamter aus. Und auch in diesem Fall glaubte die Seniorin dem Anrufer und vereinbarte einen Übergabetermin für ihre Wertsachen. Gegen 23 Uhr klingelte dann tatsächlich eine unbekannte Frau - mit Zivilwagen - an der Haustür der 82-Jährigen. Die Seniorin öffnete und fragte dann die Frau nach ihrem Polizeiausweis. Die „falsche Polizisten“ ging daraufhin zurück zu dem Auto - und fuhr weg. Sie wird wie folgt beschrieben: etwa 20 Jahre alt, ca. 1,60m groß, zierlich gebaut, lange Haare.
Damit machen die falschen Polizeibeamten den betroffenen Menschen Angst und versuchen dann, sie nach ihren Besitztümern und ihrem Vermögen auszufragen.