Gladbeck. Die Werbegemeinschaft möchte sich auch nicht am Stadtpicknick zum 100. Geburtstag der Stadt Gladbeck am 21. Juli beteiligen.
Mehr Einkaufvergnügen an Sonntagen als im Vorjahr, mit offenen Geschäften in der Fußgängerzone, wird es in Gladbeck trotz des großen 100. Stadtjubiläums und geänderter Gesetzeslage offenbar nicht geben. „Wir werden wohl keinen zusätzlichen Termin für das laufende Jahr beantragen, so dass es bei den bekannten drei Verkaufssonntagen zum Ostermarkt, Appeltatenfest und Nikolausmarkt bleibt“, so Matthias Alt, Vorsitzender der Gladbecker Werbegemeinschaft.
Dabei ermöglicht das novellierte Ladenöffnungsgesetz NRW es Kommunen ab diesem Jahr, bis zu acht statt der zuvor nur vier
zugelassenen verkaufsoffenen Sonntage zu genehmigen. Als Teil des ersten Entfesselungspaketes will die Landesregierung damit auch die lokale Wirtschaft stärken. Zum Vergleich: Gelsenkirchen plant stadtweit mit zehn verkaufsoffenen Sonntagen. Die Gladbecker Innenstadthändler hätten durchaus Gelegenheit, einen Termin für einen vierten Verkaufssonntag anzuvisieren: das Stadtpicknick zum amtlichen 100. Stadtgeburtstag am Sonntag, 21. Juli. Die Stadt wird dann den Rathausvorplatz in eine mediterrane Piazza mit Sitzgelegenheiten verwandeln und hat bereits alle Bürger zur Teilnahme eingeladen.
Kein großes Interesse, beim Stadtpicknick einzukaufen
Die Einzelhändler hätten auch entsprechende Vorerfahrung, gab es doch bereits ein von ihnen mit initiiertes verkaufsoffenes Stadtpicknick, das 2013 bis 2016 quer durch die Fußgängerzone gefeiert wurde. Das Stadtpicknick-Engagement sei aber nicht von ungefähr eingestellt worden, so Alt, „da sich herausgestellt hat, dass die Leute zwar die Veranstaltung annehmen und gerne zum Picknicken am Sonntag kommen, dabei aber kein großes Interesse haben, in den Geschäften einzukaufen“.
Die Rückmeldungen der Mitglieder der Werbegemeinschaft zeigten auch, „dass kein Interesse besteht, sich entsprechend zu engagieren“. Und es sei ja auch klar: „Wenn man etwas als Händler mit gewissem Aufwand organisiert, dann möchte man auch etwas davon haben.“
Kein Interesse der Einzelhändler
Deshalb ist auch das Maifest eingeschlafen, das zunächst als jährliche Veranstaltung geplant war. „Mit großem personellen und finanziellen
Politik diskutiert das Thema am 11. Februar
Die Durchführung der verkaufsoffenen Sonntage muss die Werbegemeinschaft jetzt beantragen, weil darüber schon am 11. Februar in öffentlicher Sitzung des Hauptausschusses beraten werden soll.
Nach Protest und rechtlichen Bedenken der Gewerkschaft Verdi war im Vorjahr ein vierter verkaufsoffener Sonntag im Mai, zum 2. Street Food & Music Festival, abgelehnt worden.
Aufwand“ habe die Veranstaltung als familienfreundlicher Nachfolger von „Gladbeck total“ 2016 erfolgreich Premiere gefeiert, so Alt. 2017 sei dann nur noch eine deutlich abgespecktere Folgeversion gestartet und das Fest 2018 dann nicht mehr fortgeführt worden. „Solch ein Engagement muss sich auch lohnen und gegenfinanzieren. Die ganze Fußgängerzone mit Aktionen zu bespielen, hat letztlich die Möglichkeiten der Werbegemeinschaft überstiegen.“
Man habe die Durchführung anderen Gruppierungen angeboten, „wollt ihr es nicht machen“ – ohne Erfolg. Bei der Werbegemeinschaft selbst sei meist nur eine handvoll Mitstreiter aktiv, „denen neben ihrem Geschäftsbetrieb die Kraft fehlt, noch weitere Veranstaltungen zu stemmen“, so Alt.
Stadt respektiert die Haltung
„Wir beteiligen uns so auch zum Stadtjubiläum gerne weiter am Appeltatenfest als etablierter Großveranstaltung und konzentrieren uns auf die kleineren Veranstaltungen wie Oster- und Nikolausmarkt mit verkaufsoffenen Geschäften, weil wir das besser können.“
Die Stadt respektiere die Haltung der Werbegemeinschaft, so Christiane Schmidt vom Presseamt: „Wir haben kein Bestreben, einen vierten verkaufsoffenen Sonntag zu forcieren.“