Gladbeck. Die graue Betonfront zur Lambertistraße ist nicht durch Öffnungen aufgebrochen. Anwohner werden so vor dem Autolärm auf den Parkdecks geschützt.
Wie vorab das Geschäftsgebäude, ist auch das Hoch10-Parkhaus beeindruckend zügig in Fertigbauweise gegenüber dem Rathaus errichtet worden. Was nach der Fertigstellung des Rohbaus auffällt: Der betongraue Riese verfügt über keine Seitenfenster, beziehungsweise Öffnungen in der Fassade Richtung Lambertistraße. Ein Detail, das sich – wie die künftige Zufahrtsregelung – im Vergleich zum abgerissenen Vorgängerbau, dem Karstadt-Parkhaus, unterscheidet. Warum so geplant worden ist, erklärt der beauftragte Architekt, Stefan Weigand, vom Düsseldorfer Architekturbüro Phase5.
„Die geschlossene Seitenfront bietet den Vorteil, dass Schallschutz in Richtung Süden, also zu den direkt anliegenden Wohnhäusern an der Lambertistraße gegeben ist“, so Weigand. Die Geräusche auf den Parkebenen umherfahrender, oder startender Autos dringen so nicht in diese Richtung. Weigand: „An der Friedrich-Ebert-Straße ist die Front mit Blick auf die Parkdecks aber aufgebrochen, wobei die Öffnungen mit einem Gitter versehen werden.“ Der Parkhausbau bleibe aber „kein grauer Klotz“ und wird bald quasi zum roten Riesen. Denn, wie bereits auf der Entwurfsgrafik (rechts) zu sehen sei, „erhält die gesamte Parkhausfassade noch eine rote Lasur“.
„Betonstruktur ein bisschen so wie fein zerknittertes Papier“
Dies lasse auch die geschlossene Seitenfront an der Lambertistraße
Die meisten Parker zwischen 18 und 19 Uhr
Das zum Bauantrag eingereichte Verkehrsgutachten geht von etwa 2000 Fahrzeugbewegungen auf den 138 Stellplätzen im Parkhaus pro Tag aus.
Die stärkste Frequenz wird zwischen 18 und 19 Uhr erwartet. Mit dann bis zu 123 parkenden Wagen und innerhalb dieser Stunde 128 einfahrenden und 118 ausfahrenden Autos.
visuell angenehmer erscheinen. Die zudem optisch aufgelockert werde, indem die Öffnungen der Friedrich-Ebert-Front über rechteckige Betonflächen-Raster an der Lamberti-Straße fortgeführt werden, „deren recht feine Struktur ein bisschen so wie zerknittertes Papier gestaltet ist“.
Die Einfahrt zum neuen Parkhaus liegt nicht mehr so wie beim Vorgängerbau direkt an der Lambertistraße, sondern sie ist über die kleine Stichstraße zwischen Parkhaus und Wohnbebauung zu erreichen, über die auch die rückwärtige Warenanlieferung per Lkw für Supermarkt und Geschäfte erfolgt.
Zufahrt zum Parkhaus mindert die Staugefahr für die Lambertistraße
Auch dies biete Vorteile, so Stefan Weigand. Etwa für die Anordnung der Rampe, „um auf das erste Parkdeck zu gelangen“, da sich im Erdgeschoss ja der Supermarkt befinde. Zudem mindere die Zuwegung die Staugefahr für die Lambertistraße, „da sich hier gegebenenfalls bis zu fünf Autos stauen können, die nicht die Lambertistraße blockieren“.
Das sei für den Durchgangsverkehr, aber besonders auch für Radler von Vorteil. „Da die Lambertistraße ja ausgewiesene Fahrradstraße ist, war uns dies als Stadtverwaltung auch wichtig“, unterstreicht Martin Stork. Der Abteilungsleiter Stadtplanung prüfte auch die Plausibilität des mit dem Bauantrag eingereichten Verkehrsgutachtens. Also, inwieweit bei den 138 vorhandenen Stellflächen auch bei Hauptverkehrszeiten die Ein- oder Abfahrt der Autos zügig gelingt. Stork: „Wir gehen davon aus, dass die Verkehrsströme hier nicht stärker sein werden als beim Vorgängerbau, da sich die Nutzung durch Einzelhandelskunden und Besucher des Fitnessstudios über den Tag verteilt“.