Gladbeck. Die Tauben-Reisevereinigung Gladbeck ehrte die Sieger der beendeten Saison. Paul Jandewerth holte den Frühjahrs-, Heinz Hallasch den Herbsttitel.

Das Café Pels im hohen Norden Kirchhellens war fest in Händen der heimischen Taubenzüchter: eine geschlossene Gesellschaft in schönem Ambiente, das gleichzeitig die wohnliche Atmosphäre eines heimischen Wohnzimmers verströmte. Dort trafen sich die Mitglieder der Gladbecker Reisevereinigung, beim Frühstück wurden die Sieger des Reisejahres 2018 ausgezeichnet. Eine Veranstaltung, die immer fest im Kalender der Züchter steht: Im vergangenen Jahr waren die Gebrüder Platzköster alles abgeräumt.

Zum Auftakt der Versammlung durfte RV-Chef Manfred Berger eine schon rar gewordene Ehrung aussprechen. Hans Gotsche und Hans Michalack erhielten die goldene Ehrennadel und eine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft in der RV Gladbeck. Den Titel des Frühjahrsmeister sicherte sich mit 50 von 60 möglichen Preisen Paul Jandewerth. Bemerkenswert, dass der neue RV-Meister ausschließlich mit Weibchen reist.

Marian Frejno war im Frühjahr der ärgste Verfolger

Zur RV Gladbeck zählen dreizehn Vereine

Natürlich gibt es im kommenden Jahr wieder eine Frühjahrs- und Herbstreise. Die Reiseroute und die Flugtermine werden bei den Versammlungen der einzelnen Taubenvereine im März bekannt gegeben. Fest steht, dass die Vortouren für die Altvögel im April starten werden.

Bewährt hat sich die Zusammenarbeit der Züchter in der Taubentransportgemeinschaft (TTG) mit der RV Horst und der RV Buer. Die Gladbecker schicken von der Taubenhalle an der Helenenstraße in Horst aus. Die RV Gladbeck zählt 13 Vereine mit 29 Züchtern und 29 passiven Mitgliedern.

„Unser Paul scheint ein gutes Händchen für das angeblich schwache Geschlecht zu haben“, kommentierte Berger augenzwinkernd. Dass ihm seine Damenriege zugleich die Weibchen-Meisterschaft bescherte sowie mit zwölf Preisen das beste Weibchen, versteht sich da schon von selbst. Die Jährigenmeisterschaft sowie Gold- und Silbermedaillen gehörten des Weiteren zu Jandewerths Ausbeute, zudem landete bei drei Touren eine Taube als schnellste bei ihm auf dem Anflugbrett.

Als sein ärgster Konkurrent erwies sich Marian Frejno, der sich mit 49 Zählern erst auf der Zielgeraden geschlagen geben musste. Auch Frejno trat schwer bepackt mit Pokale und Urkunden den Heimweg an: Generalmeister mit 68 Zählern, Stadtmeister mit drei Vögeln und zwei Weibchen, bester Vogel der RV, zwei erste Konkurse und Silber- und Bronze-Medaille des Verbandes. Mit dem 3. Platz (46 Zähler) musste sich der letztjährige Sieger, die Gebrüder Josef und Franz Platzköster, zufrieden geben. Die weiteren Platzierungen: 4. Kurt Schmiemann (44); 5. Heinrich Lindemann (43); 6. SG Nowak/Wolter/Zoppa (36); 8. Heinz Hallasch (34); 9. Jochim Schwandt (33); 10. Hans Michalack (29).

Der Jungtier-Spezialist kam auf die volle Ausbeute

Im Herbst entpuppte sich einmal mehr Heinz Hallasch als der „große Abräumer“. Der Jungtier-Spezialist kam auf die volle Ausbeute von 25 Preisen, die beste sechs Jungtiere Gladbecks haben ihr Domizil in seinem Schlag an der Kirchhellener Straße. Vier erste Konkurse auf fünf Flügen belegten die Dominanz des Züchters im Herbst, der zudem die Bronzemedaille mit nach Hause nehmen durfte. Hallasch verwies die Schlaggemeinschaft Manfred & Marianne Berger (20 Zähler, einmal 1. Konkurs und Erringer der Bronzemedaille) und Marian Frejno (19) auf die weiteren Plätze.

In gemütlicher Runde beherrschte anschließend bei den ausgezeichneten Züchtern und ihren Gästen „Taubenlatein“ die Szene, in den Blick nahmen die Experten für gefiederte Segler der Lüfte die kommende Saison. Schließlich gilt auch bei den Züchtern die leicht abgewandelte Fußball-Weisheit: Nach dem Schicken ist vor dem Schicken.