Gladbeck. . Weniger Jungen und Mädchen wollen in Stadtmitte im Januar als kleine Könige durch die Straßen ziehen. In anderen Stadtteilen sieht es besser aus.
Etliche Sternsinger werden im Januar wieder durch die Straßen ziehen und ihren Segen verteilen – im Gegensatz etwa zu einer Gemeinde in Herne. Dort muss die Aktion ausfallen, da es nicht genügend Kinder für die Gruppen gibt. Allerdings: Auch in Gladbeck-Mitte wird es immer schwieriger, kleine Könige zu gewinnen. „Bisher haben sich dort drei Kinder bei mir angemeldet“, sagt Christiane Günthör, Sternsinger-Beauftragte für Stadtmitte und Ellinghorst in der Pfarrei St. Lamberti.
Dringend werden in Mitte noch Sternsinger und Helfer gesucht. Aktiv beginnt Günthör nach den Weihnachtsfeiertagen nach weiteren Kindern zu suchen. „Wenn ich nicht genügend zusammenbekomme, kann ich nur diejenigen Anwohner bedienen, die sich zuvor angemeldet haben“, sagt sie.
In einigen Gemeinden liegen Listen aus
In der Gemeinde liegen Listen aus, in die sich Interessierte eintragen können. Alle Straßen werden die Sternsinger nicht abdecken können. „Wir werden auf jeden Fall laufen, aber nicht mehr in der Größe wie noch vor ein paar Jahren.“ Als Grund für die Schwierigkeiten in Mitte vermutet die Sternsinger-Beauftragte, dass dort viele Familie hin- und wieder wegziehen würden und viele nicht-christliche Menschen in der Stadtmitte leben.
Die Vorbereitungen für Januar laufen
Je nach Gemeinde finden die Aktionen an einem oder zwei Tagen im Januar statt. Bürgermeister Ulrich Roland lädt am 8. Januar zum Empfang der Sternsinger ins Rathaus.
In St. Josef findet das Vorbereitungstreffen diesen Sonntag um 10.30 Uhr nach der Messe statt, für Ellinghorst und Mitte am Donnerstag, 13. Dezember, um 15 Uhr im Pfarrzentrum St. Lamberti.
„In Alt-Rentfort haben wir keine Schwierigkeiten mit fehlenden Kindern, wir haben Glück“, sagt Maria Makowka, die die Aktion in St. Josef organisiert. An die 100 Sternsinger waren dort im Januar diesen Jahres unterwegs. „Wir mussten sogar neue Kostüme nähen, so groß war die Nachfrage.“ Denn, davon ist Makowka überzeugt, wer einmal Sternsinger-Luft geschnuppert hat, der bleibt dabei.
Austausch bei Engpässen
Auch in Ellinghorst gibt es genügend Jungen und Mädchen, die als Heilige Drei Könige verkleidet durch die Straßen ziehen wollen. Findet Günthör nicht genügend Kinder für Mitte, kann sie sich vorstellen, dass einige Ellinghorster dort mitlaufen können.
Auch in den vergangenen Jahren kam das schon mal vor. Die Verantwortlichen aller Gemeinden können sich austauschen, um bei Engpässen einander aushelfen zu können, berichtet auch Gemeindereferentin Lydia Bröß, die die Sternsingeraktion in der Pfarrei koordiniert. „Das Motto ,Wir gehören zusammen’ ist nicht nur das Motto der diesjährigen Aktion, sondern auch das Prinzip der Sternsinger in Gladbeck.“
Sternsinger werden fast immer nett empfangen
„Am Ende zählt, was bei der Aktion ‘rum kommt“, sagt auch Günthör. Das Geld, das die Sternsinger sammeln konnten, ist in den vergangenen Jahren stets etwas mehr geworden. Waren es 2016 noch 47.200 Euro und 2017 48.500 Euro, kamen 2018 rund 49.000 Euro zusammen.
Auf Anwohner, die eigentlich gar keinen Besuch von den verkleideten Kindern bekommen wollen und ihnen die Tür vor der Nase zu knallen, treffen die Sternsinger nur selten. „Natürlich kommt das mal vor, aber zu 99 Prozent werden wir von den Menschen aller Glaubensrichtungen nett empfangen“, berichtet Christiane Günthör.