Gladbeck. . Ab dem 1. Dezember öffnet sich jeden Tag ein Fenster in Butendorf. Evangelische und katholische Christen sind zur Besinnung eingeladen.

Eine Zeit der Besinnung, der Erwartung, der Einkehr sollen die Wochen vor Weihnachten aus christlicher Sicht sein. So weit die Theorie. Die Praxis sieht bekanntermaßen ganz anders aus: Die Adventszeit ist für die meisten Menschen geprägt von Hektik und Stress.

Dem wollen katholische und evangelische Christen in Butendorf wieder etwas entgegensetzen: Zum dritten Mal in Folge laden sie Menschen – nicht nur aus dem Stadtteil – zur Teilnahme am „ökumenischen Adventskalender“ ein, wollen ihnen die Möglichkeit bieten, sich in der Vorweihnachtszeit zumindest einmal täglich auf das Wesentliche zu besinnen.

Teilnehmer entscheiden selbst, wie sie die Begegnung gestalten

Vom 1. bis zum 24. Dezember wird in Butendorf jeden Tag – meistens am Abend – ein festlich geschmücktes Fenster geöffnet, und vor dem Haus treffen sich Menschen, die zur Ruhe kommen wollen. Gastgeber sind Privatleute, Einrichtungen im Stadtteil und Gemeindegruppen. Sie entscheiden selbst, wie sie ihr Fenster dekorieren und vor allem, wie sie die kurze Zeit der Begegnung gestalten.

Gastgeber stehen jeden Tag in der WAZ

Wer an welchem Tag um welche Uhrzeit in Butendorf sein Fenster öffnet und sich auf Besucher freut, können Interessierte dem Aushang im Schaukasten an der Heilig-Kreuz-Kirche entnehmen.

Außerdem veröffentlicht die WAZ täglich die Namen und Adressen der jeweiligen Gastgeber des Abends.

Uwe Lewen, Moderator in der Heilig-Kreuz-Gemeinde, weiß aus den vergangenen Jahren: „Manche lesen einen Text vor, andere singen mit den Besuchern ein Lied oder machen Musik. Es soll ein kurzer Impuls sein.“ Wer möchte, kann den Besuchern etwas anbieten – ein Glas Tee, einen Glühwein, Plätzchen . . . Gastgeber und Besucher bleiben eine Weile im Gespräch beieinanderstehen. Uwe Lewen: „Vielleicht reden sie über den Text, den sie zuvor gehört haben, oder sie tauschen sich einfach aus über das, was sie am Tag erlebt haben.“

Förderverein der Heilig Kreuz Kirche macht den Auftakt

Den Organisatoren ist es wieder gelungen, einige weitere Bewohner des Stadtteils für diese Idee zu begeistern. Wie Uwe Lewen freut sich auch Markus Wenderdel, ebenfalls Moderator in Heilig Kreuz, wieder darauf, Bekannten aus dem Stadtteil, aber auch fremden Menschen zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Den Auftakt macht am Samstag, 1. Dezember, um 18 Uhr der Förderverein der Heilig-Kreuz-Kirche. Sein „Fenster“ ist einer der Schaukästen am Gotteshaus. Besonderheit an diesem Abend: Der Förderverein verkauft selbstgemachte adventliche und weihnachtliche Dekorationen. Etwas aus der Reihe fällt auch die Veranstaltung am 16. Dezember. Dann werden in der Kirche Adventslieder gesungen. Anschließend gibt es Gegrilltes und Glühwein.

Und am Heiligen Abend öffnet sich kein Fenster, sondern eine große Tür – die der Heilig-Kreuz-Kirche, für einen ökumenischen Gottesdienst am Nachmittag und für die Christmette um 18 Uhr. Uwe Lewen: „Das letzte Bild unseres Adventskalenders wird die Krippe sein.“