Gladbeck. . Der Weltmarktführer im Bereich Wärmetauscher zur Energierückgewinnung will aus eigener Kraft die Wende schaffen. Wechsel in der Geschäftsführung.
Die Klingenburg GmbH aus Gladbeck, Weltmarktführer im Bereich Wärmetauscher zur Energierückgewinnung, hat am Mittwoch beim zuständigen Amtsgericht in Essen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat diesem entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung über das Unternehmen angeordnet, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.
Aufgrund einer angespannten Markt- und Wettbewerbssituation, gestiegenen Rohstoffpreisen sowie nicht zuletzt durch höhere Aufwände von Instandhaltung und Wartung sei das Geschäft der Klingenburg GmbH seit zwei Jahren durch Verluste belastet. Da der bisherige Restrukturierungskurs nicht zu den erwarteten Ergebnissen geführt habe, werde das Unternehmen „die notwendige Sanierung nun auf dem Weg eines Eigenverwaltungsverfahrens fortsetzen“, heißt es in der Mitteilung. Noch im August hatte sich die Firma optimistisch über die Zukunft geäußert.
Klingenburg trennte sich schon von Geschäftsführer Hartkämper
Klingenburg will die Wende ohne den bisherigen Geschäftsführer Thomas Hartkämper schaffen, der bereits ausgeschieden ist, so Gesellschafter Arndt Klingenburg zur WAZ. Der restrukturierungserfahrene Betriebswirt und Vertriebsexperte Rolf Ferdinand Oberhaus habe bereits die Geschäftsführung der Klingenburg GmbH übernommen.
„Im Rahmen der Eigenverwaltung wollen wir uns so aufstellen, dass wir nach der Restrukturierung eine nachhaltige Rendite erzielen können, die eine dauerhafte Sicherung des Geschäftsbetriebs ermöglicht“, erklärte Oberhaus die Marschroute.
Löhne und Gehälter sind für drei Monate gesichert
Die insgesamt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert sind, wurden von dem Gesellschafter Arndt Klingenburg, dem Geschäftsführer Oberhaus sowie dem Restrukturierungsbevollmächtigten Dr. Andres in Gladbeck über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Die Auslandsgesellschaften sind von der Insolvenz nicht betroffen. Sie sind finanziell unabhängig aufgestellt und führen ihre Geschäfte unverändert fort.
Der Geschäftsbetrieb der Klingenburg GmbH wird derweil uneingeschränkt fortgeführt, so dass die Produktion auch während des gesamten Eigenverwaltungsverfahrens gewährleistet ist. „Alle unsere Kunden werden wir weiterhin in vollem Umfang und in gewohnter Qualität beliefern – so wie man es von Klingenburg gewohnt ist“, sagt Geschäftsführer Oberhaus. Die Auslandsgesellschaften sind von der Insolvenz nicht betroffen. Sie sind finanziell unabhängig aufgestellt und führen ihre Geschäfte unverändert fort, heißt es.