Gladbeck. . Monika Sellke steht an der Spitze des Ingenieuramtes in Gladbeck. Eva Beck leitet die Stadtbücherei, Alexander Borchard ist Hausherr im Museum.
Stellenbesetzungen in diesen Zeiten, so Bürgermeister Ulrich Roland, „sind keine Selbstverständlichkeit“. Lange waren die Leitungspositionen im Ingenieuramt, in der Stadtbücherei und im Museum der Stadt Gladbeck vakant. Doch nun, mit Monatsbeginn, kann der Bürgermeister die neuen Besetzungen vorstellen. „Wir freuen uns, dass Sie da sind“, begrüßte Roland die Neuzugänge in der Stadtverwaltung.
Mannschaft ist komplett
Ein Jahr war der Spitzenposten im Ingenieuramt unbesetzt. Jetzt hat Monika Sellke die Leitung übernommen. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer ist froh, dass nach Karsten Fuchte als Leiter des Amtes für Planen, Bauen und Umwelt auch diese Stelle wieder besetzt ist. Die 47-jährige Bau-Ingenieurin und Betriebswirtschafterin findet, dass sie in ein „schönes Amt kommt“, das ein großes Aufgabenspektrum bietet. Die gebürtige Recklinghauserin freut sich besonders „auf den Ausbau der A 52, da es sich hier um ein für Gladbeck, aber auch bundesweit wichtiges Projekt handelt“. Ob sie ein Kind des Ruhrgebietes sei? – „Oh ja! Ich weiß, wie die Menschen hier ticken!“
Hintergrund
„Ingenieure zu finden, ist ganz schwierig“, stellt Bürgermeister Ulrich Roland fest. Er witzelt: „Die muss man mit dem Lasso einfangen.“
Die Bewerberzahlen für den Leitungsposten im Ingenieuramt bestätigen seine Aussage: Gerade einmal zwei Bewerbungen lagen im Rathaus vor.
Etwas besser sah es bei der Besetzung der Leitung in der Stadtbücherei aus. Nach Angaben von David Hennig, Sprecher der Stadtverwaltung, gab es für diese Stelle neun Bewerbungen.
Als potenzielle Nachfolger von Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck empfahlen sich 39 Kandidaten.
Das könnte auch Eva Beck sagen, die nach einer halbjährigen Vakanz die Nachfolge Uwe von der Weppens in der Stadtbücherei antritt. Zwar stammt die 53-Jährige aus Heilbronn, doch nach ihrem Studium in Köln brachte sie die Arbeit ins Revier – nach Herten. Und wer mehr als 30 Jahre im Ruhrgebiet lebt und arbeitet, so Kulturamtschefin Gabriele Stegemann, der dürfe sich getrost als „Einheimischer“ fühlen. Ihren Vorgänger hat Beck bei verschiedenen Projekten – wie die Einrichtung der elektronischen Ausleihe – kennen gelernt. Sie lobt: „Er hat eine sehr, sehr gute Arbeit geleistet“. Diese möchte sie fortsetzen.
Menschen früh für das Museum begeistern
Der Dortmunder Alexander Borchard ist neuer Hausherr im Museum der Stadt, nachdem Dr. Christine Schönebeck vor einem Jahr nach Lippstadt wechselte. Dass sich seine Wirkungsstätte in einem historischen Gebäude befindet, begeistert den 36-jährigen Borchard. Er ist gelernter Tischler, Historiker und Museumswissenschaftler. Einen Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit sieht er in der Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten, um die Menschen schon früh für das Museum zu begeistern.
Nächste freie Stelle ab November
Kulturdezernentin Linda Wagner: „Ich freue mich, dass die Mannschaft im Kulturamt jetzt komplett ist“ – vor allem mit Blick auf den 100. Geburtstag der Stadt Gladbeck im kommenden Jahr. Der Bürgermeister: „Das Betriebsklima bei uns ist gut. Arbeitszeit ist Lebenszeit. Wir sollten uns das Leben nicht unnötig schwer machen und Konflikte vermeiden.“
Frieder Kornfeld, stellvertretender Leiter der Stadtbücherei, scheidet im November aus: Dann gibt’s wieder eine freie Stelle zu besetzen.