Gladbeck. Die Umweltabteilung der Stadt und das Quartiersmanagement Rentfort-Nord hatten zur ersten Tauschbörse in der Grünanlage am Quälingsteich geladen.

In der Grünanlage am Quälingsteich in Rentfort-Nord hatten Gartenliebhaber am Samstag bei strahlendem Sonnenschein zum ersten Mal die Möglichkeit, Saatgut, Sämlinge und Topfpflanzen untereinander zu tauschen. Die Idee für die ungewöhnliche Aktion entstand in der Bau- und Umweltabteilung der Stadt in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Rentfort, um dem Trend zur „Steinwüste“ im Vorgarten entgegenzuwirken.

„Da zunehmend Gärten gepflasterten Flächen und Parkplätzen weichen, bietet die Tauschbörse die Möglichkeit, frischen Bewuchs in den Garten zu bringen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen“, so Klimaschutzmanagerin Katrin Knur. Dabei sollten möglichst Pflanzen neu gesetzt werden, deren Blütennektar auch Insekten als Nahrung dienen kann.

ZBG spendierte 50 Stauden für die Besucher

Um den Start der vergleichsweise kurzfristig organisierten Tauschbörse zu

Folgeveranstaltung ist schon in der Planung

Eine Fortsetzung für die Pflanzentauschbörse ist bereits geplant. Ein Termin im kommenden Frühjahr nach dem Osterfest wird anvisiert.

Um die Veranstaltung zu bereichern, werden ein Imker und der Siedlerbund mit ins Boot geholt, zudem ist der Vortrag eines Gartenexperten geplant.

erleichtern, spendierte der Zentrale Betriebshof 50 Stauden für die Besucher. Einer war Carsten Röwekamp. Bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung positionierte er zahlreiche Sämlinge verschiedener junger Bäume neben dem städtischen Infostand. Darunter Mammutbäume, Tränenkiefern und ein Exemplar des amerikanischen Osagebaums. Das Saatgut für letzteren fand er im Essener Grugapark. Die Aufzucht von Bäumen versteht Naturfreund Röwekamp als Mission und als Hobby: „Ich mache das, weil weltweit viel zu viele Bäume abgeholzt werden. Durch das Pflanzen der Bäume möchte ich versuchen, einen Ausgleich zu schaffen.“

Auch Sabine Brinkmann kam gleich mit einem ganzen Kasten von jungen Pflanzen. „Es gibt ja im Moment viele Neubauten ohne Bepflanzung. Vielleicht möchte ja von denen jemand gerne mit dem Gärtnern anfangen.“ Wie Carsten Röwekamp gab auch sie ihre Pflanzen gerne ohne Tausch ab: „Die habe ich jedenfalls übrig. Ansonsten müsste ich sie wegwerfen.“

NABU mit einem Infostand vor Ort

Der Gladbecker Naturschutzbund (NABU) war mit einem Infostand vor Ort. Durch die zunehmende Oberflächenversieglung wird das Insekten- und Bienensterben begünstigt. „Blütenstauden wie Akelei, Sonnenhut oder Storchschnabel eignen sich sowohl für die Verschönerung des Gartens, als auch als Nahrungsquelle für Insekten“, wusste Michael Korn vom Naturschutzbund. Wichtig sei dabei, auf Stauden mit „offenen Blüten“ zurückzugreifen.

Quartiersmanager Norbert Dyhringer hatte sich mehr Premieren-Publikum zur ersten Tauschbörse erhofft. Die schon anvisierte Folgeveranstaltung soll mehr Programm bieten und mit mehr zeitlichem Vorlauf angekündigt werden.