Gladbeck. Die SPD Gladbeck gab ihrem Urgestein Manfred Braun einen Empfang zum 90. Geburtstag. Bürgermeister: „Braun hat die Stadt entscheidend geprägt.“

Familie, Parteifreunde und Weggefährten bereiteten Altersjubilar Manfred Braun, der 90 Jahre alt geworden ist, am Donnerstag im Johannes-Rau-Haus einen bewegenden Empfang und dankten dem langjährigen ehemaligen Landtagsabgeordneten und SPD-Ratsfraktionschef für seinen engagierten Einsatz zum Wohle der Stadt.

Bürgermeister Roland, der „im Namen der gesamten Stadtgesellschaft“ gratulierte, sagte, Braun habe die Geschichte der Stadt „in entscheidenden Jahren entscheidend gestaltet“. Mit Tatkraft und Leidenschaft, mit Verhandlungsgeschick und Durchsetzungskraft habe der einstige „starke Mann“ der SPD Gladbeck nachhaltig geprägt. „Manni, du hast viel politisches Gespür bewiesen, viel für die Stadt getan und dabei nichts dem Zufall überlassen“, lobte der Bürgermeister den Altersjubilar, der neben seiner Frau Inge und im Kreis seiner Kinder die lobenden Worte sichtlich genoss.

Röken: „Manfred Braun war der Wehner in Gladbeck“

SPD-Politiker Manfred Braun, der am 27. September 90 Jahre alt wurde, mit seiner Frau Inge, mit der er 57 Jahre verheiratet ist.
SPD-Politiker Manfred Braun, der am 27. September 90 Jahre alt wurde, mit seiner Frau Inge, mit der er 57 Jahre verheiratet ist. © Heinrich Jung

Roland erinnerte daran, dass Braun „in allen Themen zu Hause und immer bestens informiert war“, sich auch von heftigen Anfeindungen nicht entmutigen ließ. „Er war total verlässlich, hat nichts dem Zufall überlassen und stand wie eine deutsche Eiche, wenn er eine Position hatte.“ Der ehemalige MdL und Fraktionschef habe „mit starker Hand“ geführt, „aber immer auch mit Herzblut gekämpft“.

Alt-OB und Braun-Weggefährte Wolfgang Röken bestätigte in seiner launigen Rede die „hemdsärmelige Art“ Brauns, Politik zu machen. „Er war sowas wie der Wehner in Gladbeck.“ Er habe einen harte Schale, aber einen weichen Kern, so Röken, der daran erinnerte, wie wichtig es gewesen sei, dass Braun 1975 MdL wurde. „Wäre das so nicht gekommen, wäre Glabotki gekommen.“

CDU-Altbürgermeister Schwerhoff gratulierte per Brief

Immer noch interessiert

Geburtstagskind Manfred Braun dankte für die lobenden Worte. „Dass ich so gut war, war mir gar nicht bekannt.“ Er versicherte, dass er nach wie vor die Kommunalpolitik beobachte.

Braun wurde für seine „herausragende Arbeit zum Wohle der Stadt“ 1976 mit der Stadtplakette in Gold ausgezeichnet. 1980 und 1987 folgten das Bundesverdienstkreuz am Bande und das 1. Klasse.

SPD-Parteichef Jens Bennarend würdigte Brauns „unbedingten Einsatz“ für den Bürger. „Er bewies Organisationstalent und hatte immer das Bessere für den Bürger im Auge.“ Für SPD-Fraktionschef und MdL Michael Hübner war Braun ein „Kämpfer für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Sein Engagement habe der Kontinuität von Demokratie und speziell der Sozialdemokratie gegolten.

Alt-Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (CDU), der verhindert war, gratulierte schriftlich: Ihm habe stets imponiert, wie entschieden Braun für die Stadt gekämpft habe. Mit Kreativität und Gestaltungsdrang habe er für Gladbeck gewirkt, kritisch, aber immer konstruktiv. „Darauf konnte ich aufbauen.“