Gladbeck. . Elisabeth Gandlau war oft in der Welt unterwegs. Eine Reise ist ihr besonders im Gedächtnis geblieben. Auf Madagaskar wurde sie schwer krank.
Die erste große Reise führte nach Madagaskar. 1993 machte sich Elisabeth Gandlau auf den Weg, war bei einer Hochzeit von Einheimischen dabei, grub mit anderen Teilnehmern der Reise nach Wasser, erlebte eine schöne Zeit – bis ihr auf einmal alle Knochen weh taten. Sie schob es zunächst auf den unebenen Boden im Zeltlager. Dann, bei einem Ausflug bei brütender Hitze, fror sie erbärmlich. „Mir war sofort klar, dass ich Malaria hatte“, erinnert sich die heute 70-Jährige.
Gut hatte sie sich auf den Urlaub vorbereitet. Nur gegen den Wirkstoff in den Tabletten, die sie als Malaria-Prophylaxe genommen hatte, waren die Mücken immun. Eines Nachts stachen sie zu. „Meine Zeltnachbarin hatte das Schutznetz abgemacht.“ In ihrer Tasche bewahrte Elisabeth Gandlau ein Gegenmittel auf, die Reiseleiter waren sich jedoch nicht sicher, dass sie an Malaria litt und gaben ihr das Mittel nicht. „Die Medikamente sind schließlich sehr gefährlich.“ An den Rückflug, der kurz danach anstand, erinnert sich die Gladbeckerin nur noch lückenhaft. „In der Airport-Klinik habe ich das Gegenmittel bekommen, das ich die ganze Zeit dabei hatte.“
Trotz der Erkrankung hat sie schöne Urlaubserinnerungen
Der Verlauf der Krankheit war heftig, Elisabeth Gandlau kam auf die Intensivstation, hatte eine Leber- und eine Hirnhautentzündung. „Mit ihnen habe ich nicht mehr gerechnet“, sagt ihr Arzt später, nachdem alles überstanden war. „Ich hatte die schlimmste Art von Malaria, in der Regel führt sie zum Tod“, erinnert sich Gandlau. Und auch wenn die Krankheit ein einschneidendes Erlebnis war, hat sie gute Erinnerungen an die Zeit in Madagaskar.
Und die Reiselust war ungetrübt. „Irgendwann bin ich wieder gestartet.“ Tunesien, Senegal und Gambia, Venezuela – die Liste der bereisten Länder ist lang. Besonders oft urlaubte die Mutter zweier Söhne in der Türkei und in Ägypten. Insgesamt 85 Stempel hat die ehemalige VHS-Dozentin in ihren Pässen über die Jahre gesammelt. Und es dürften noch etwas mehr sein: „Mein erster Reisepass ist nicht mehr auffindbar.“
In Südamerika sind die Menschen sehr herzlich und freundlich
Besonders gerne erinnert sie sich an ihre Reisen nach Afrika und Südamerika. „Die Menschen dort sind sehr herzlich. Nirgendwo stößt man auf Ablehnung.“ Andere Erfahrungen machte sie etwa in Prag. „Dort wurden wir als Nazis beschimpft.“
Zwei bis drei Mal im Jahr ist Elisabeth Gandlau unterwegs, im Moment ist sie gesundheitlich jedoch nicht so fit: Auf ihrer letzten Indien-Reise hatte sie gleich mehrere Bandscheibenvorfälle. „Was ich mache, das mache ich richtig.“
Was sie immer wieder in die Ferne zieht, ist die Wärme. „Hier ist es mir oft zu kalt.“ Anfang des kommenden Jahres flüchtet sie wieder, für sieben Wochen nach Ägypten. Einmal soll es auf jeden Fall noch mal richtig weit weg gehen: „Auf meiner Wunschliste ganz oben steht Brasilien.“
Wir suchen Gladbecker mit vielen Stempeln im Pass
In unserer Serie „Wer bietet mehr“ suchen wir den Gladbecker mit den meisten Stempeln im Reisepass.
Sabine und Ulrich Dallmeier haben mit 126 Stempeln vorgelegt, Elisabeth Gandlau hat 85 in ihren Pässen. Erzählen Sie uns spannende Geschichten von ihren Reisen, am Ende der Serie küren wir den Reisepassstempel-König.
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