Gladbeck. . Andrea Sauer, Wettkampfsiegerin, nimmt als 30. Majestät das Apfelzepter in die Hand und repräsentiert die Stadt nun für ein Jahr.

Gladbeck hat eine neue Appeltatenmajestät: Andrea Sauer (49) heißt die 30. Apfelkönigin, die die Stadt ein Jahr lang bei offiziellen und wohltägigen Veranstaltungen repräsentieren wird. „Ich freue mich“, rief sie am Sonntag dem zahlreich erschienenen Publikum bei ihrer feierlichen Krönung vor dem Rathaus zu. Da saß die sonst eher sportlich daher kommende Mutter von 20-jährigen Zwillingen in grünem Samtumhang auf rotem Thron, bekam von Bürgermeister Ulrich Roland die schwere Amtskette umgelegt und von Vorgängerin Xenia Hollosi das Apfelzepter überreicht – und hatte schon fast vergessen, dass sie ja eigentlich gar nicht Siegerin werden wollte. Sondern sich für den Wettkampf um die Apfelkrone am Tag zuvor vorgenommen hatte, „nicht als Letzte vom Platz zu gehen“.

Moderator Breuckmann spornte die Teilnehmerinnen an

Dass das trotz aller Tiefstapelei nicht geklappt hat, lag vielleicht an den anfeuernden Rufen der Freunde und Mitläufer bei den VfL-Fun Runnern, die zahlreich erschienen waren. Sicher aber auch an der anspornenden und Mut machenden Moderation des bekannten Ex-Sportreporters des WDR, Manni Breuckmann. Dieser begleitete den Wettkampf der fünf Kandidatinnen – Andrea Sauer, Christiane Spengler, Anja Rückmann, Michaela Rahe und Marlis Küsgen – mit viel Charme und der jahrelangen Erfahrung als Kommentator bedeutender Fußballspiele.

Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Wettkampf der fünf Kandidatinnen um den Titel der neuen Majestät.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Wettkampf der fünf Kandidatinnen um den Titel der neuen Majestät. © Oliver Mengedoht

Und obwohl es in diesem Fall um Äpfel, das Schälen, Stapeln und Schätzen des Gewichts ging, verlieh er der Gladbecker Apfelolympiade gekonnt einen Hauch der großen, weiten Sportwelt. Das kam bestens an beim Publikum und bei den Wettkämpferinnen, die allesamt ziemlich sportlich sind.

Gladbeck hat ein Wochenende lang friedlich gefeiert

Gefeiert hat Gladbeck an diesem Wochenende aber noch viel mehr als die neue Majestät. Zwei Tage lang wurde die Innenstadt zur Party- und Flaniermeile, nutzten Tausende Besucher bei schönem Wetter das breite und bunte Unterhaltungsangebot. Während eine Vielzahl von Ständen, und am Sonntag die geöffneten Läden zum Bummel lockten, folgte auf zwei Bühnen, an der Lambertistraße und auf dem Willy-Brandt-Platz, ein Programmpunkt auf den nächsten.

Da wechselten sich die BigBand der Musikschule mit den Taiko-Trommlern der Gladbecker Sportgemeinschaft ab, gab’s Jazz von der Riverside-Band, stimmgewaltigen Gesang vom Männergesangverein Scholven, Pop-Musik vom Band und Live-Musik vom Duo Deluxe, die mit den Hits von Helene Fischer für Partystimmung schon am Nachmittag sorgten. Höhepunkt am Samstagabend war die Band „Hi-Five“ auf der Rathausbühne, die bei bestem Spätsommerwetter Hunderte in die Stadt lockte.

Goldkette für die Siegerin, Preise für alle

Hauptpreis einer jeden neuen Majestät ist eine Kette mit Goldanhänger in Form eines Apfels mit kleinem Brillanten (Wert 2200 Euro), gestiftet von Peter Weis von Optik Rodewald.

Aber auch die anderen Teilnehmerinnen werden von den Sponsoren mit Preisen geehrt: Christiane Spengler erhielt als Zweitplatzierte eine Küchenmaschine von der Ele, Anja Rückmann (3.) einen 150-Euro-Gutschein von Optik Rodewald, Michaela Rahe (4.) ein Kulturwahl-Abo von der Stadt und Marlis Küsgen (5.) einen Präsentkorb mit erlesenen Weinen und Likören von der WAZ.

Fast schon gewöhnt hat man sich bei Stadtfesten an die orangeroten Müllwagen, die an den Zufahrten zur Innenstadt etwaige terroristische Angriffe abwehren sollen. Nur eine Vorsichtsmaßnahme – das 30. Appeltatenfest war ein friedliches.