Gladbeck. . Die beiden Gladbecker „Call ‘em by their names“ hatte ihren ersten Auftritt. Beim Publikum der „Jazz-Corner“ kam der eigenwillige Stil gut an.

Fast 30 Besucher sitzen im Café Stilbruch. Zum zweiten Mal hatte der Gladbecker Jazzclub zur „Jazz-Corner“ eingeladen. Seine Gäste sind dieses Mal der Gitarrist und Sänger Robert Jakob (26) und der Schlagzeuger Nils Kreuzer (25).

Die beiden Gladbecker haben sich beim Toningenieur-Studium in Bochum kennen gelernt und gerade ihren ersten gemeinsamen Auftritt vor sich. „Nils ist ein bekannter DJ im Raum NRW und bald auch international.“ So stellt Robert Jakob, der selbst bisher meist als Rockgitarrist aktiv war, seinen Kollegen vor.

Selbstgeschriebene Lieder auf das Essenzielle reduziert

Sie starten mit selbst geschriebenen Liedern. In der minimalistischen Besetzung mit Gesang, Gitarre und Schlagzeug wirkt ihre Musik auf das Essenzielle reduziert. Aus einer eigenwilligen Mischung aus Jazz, Blues, Rock und Funk entsteht ein moderner, selten gehörter, individueller Musikstil. Treibende Soul-Songs finden sich genauso im Programm wie Rockballaden und Jazz-Klassiker wie „Summertime“. Jakob nutzt dabei alles, wozu seine E-Gitarre in der Lage ist: Sanft schwebende Akkorde, raue Rhythmen, Rock-Riffs und verrückte Solo-Improvisationen über das ganze Griffbrett.

Es geht weiter mit Asparagus

Der nächste Termin in der Reihe „Jazz Corner“-Termin im Café Stilbruch an der Rentforter Straße ist am Freitag, 12. Oktober. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.

Es tritt auf: „Asparagus“. Marvin Wetekam, Mitglied im Vorstand des Jazzclubs, kündigt an: „Balladen, Blues, Soul, also eher der traditionelle Jazz.“

„Vor anderthalb Wochen konnten wir ungefähr zwei Lieder, jetzt sind ein paar neue dazu gekommen“, erklärt er, „So zum Beispiel dieses Instrumentalstück. Fürs Ohr und fürs Herz.“ Allerdings für ein Rock- und Funk-Herz, das auf treibende Rhythmen steht und für das eine deutlich hörbare Melodie nicht so wichtig ist.

Wetekam: „Es soll ja nicht die perfekte Musik sein, aber die Musik soll von Herzen kommen“

Trotz (oder vielleicht sogar wegen) der minimalistischen Besetzung erreicht die Musik das Publikum. Die Meinungen der Zuhörer reichen von „wir sind sowieso Fans von jeder Art von Musik“ bis hin zu „es ist gut, dass es für diese Musik eine Live-Bühne gibt“. Schließlich gibt es für kleine Amateur-Musikgruppen kaum noch Auftrittsmöglichkeiten in der Stadt.

Auch Marvin Wetekam, Vorstandsmitglied des gastgebenden Jazzclubs, lobte seine Gäste: „Genau das ist das Ziel unserer ‚Jazz-Corner‘. Es soll Musik sein, die von Herzen kommt. Wir wollen nicht den perfekten, ‚klinischen‘ Jazz auf die Bühne bringen, sondern die handgemachte, kneipentaugliche Musik, die man als Hobby betreibt.“