Gladbeck. . Die Fontäne im Teich am Ehrenmal in Wittríngen wurde abgestellt. Ein Fischsterben wegen der hohen Temperaturen ist laut Experten nicht erkennbar.
Die Folgen der anhaltenden Rekord-Temperaturen sind jetzt auch an den Teichen erkennbar. So ist die Fontäne im Gewässer am Ehrenmal erst einmal versiegt. Bernhard Schregel, Grün-Experte beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG), erklärt: „Der Wasserspiegel ist so weit runter, dass wir sie abstellen mussten.“
Sauerstoff zuführen
Auch in anderen Gewässern sinkt das Niveau. „Beispielsweise am Offermannshof-Teich“, so der Fachmann, „der Bach dort ist schon trocken.“ Vom Fischsterben aufgrund der Hitze kann indes laut Schregel derzeit keine Rede sein: „Das ist noch kein großes Problem“. Zwei bis vier tote Exemplare habe er bislang gefunden. „Eine Dame hat mir von zwei toten Fischen am Ehrenmalteich in Wittringen berichtet“, sagt Schregel. Doch die verendeten Tiere müssten nicht zwangsläufig der Hitze zum Opfer gefallen sein.
Das meint auch Lothar Komorek, Vorsitzender der Angelfreunde Gladbeck: „Der eine oder andere Fisch stirbt auch mal an Altersschwäche.“ Die Gefahr eines Fischsterbens erkennen die Angelfreunde trotz der „rapide sinkenden Wasserstände“ aktuell nicht.
Je wärmer, desto weniger Sauerstoff
Dabei seien die Lebensbedingungen in den Teichen durchaus problematisch. Komorek zur Wasserqualität: „Wir haben schon kritische Werte gemessen.“ (siehe Kasten zu diesem Text) Da die Gladbecker Teiche sehr flach seien, wirkten sich die hohen Temperaturen schnell aus: „Je wärmer ein Gewässer ist, umso weniger Sauerstoff kann es aufnehmen.“ Der Angelfreund ist allerdings davon überzeugt: „Fische können einiges ab, sie passen sich an.“ Dementsprechend sei der Besatz auch ausgewählt. Karpfen, Schleien und Rotaugen schwimmen in Gladbecker Teichen – „keine Forellen, die brauchen bedeutend mehr Sauerstoff.“
Feuerwehr im Einsatz
Hitzegeplagte Fische in andere Gewässer umzusiedeln, mache keinen Sinn, denn die Tiere seien durch die Wärme bereits geschwächt: „Das bedeutet für sie nur Stress“. Komorek sieht nur einen Weg, den Tieren zu helfen: „Es muss Sauerstoff eingebracht werden.“
Aktuelle Messdaten
Eine Wassertemperatur von 23 bis 24,5 Grad Celsius haben die Angelfreunde aktuell in den hiesigen Teichen gemessen. „Bedenklich wird’s bei 27 bis 28 Grad“, sagt der Vereinsvorsitzende Lothar Komorek.
Der Sauerstoffgehalt in den Gewässern sei mit 3 bis 4,5 Milligramm pro Liter gemessen worden. Das sind, so Komorek, schon kritische Messdaten. Zum Vergleich: „Normal sind Werte ab 8 oder 9 Milligramm.“
Und genau darum bemühen sich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Sie waren am Stenz-, Quälings-, Ehrenmal- und Nordparkteich sowie an den Brillenteichen im Einsatz. Holger Mehl von der Hauptamtlichen Wache erläutert: „Die Kollegen haben Wasser abgesaugt und wieder eingeleitet. Durch die Bewegung und die Umgebungsluft kommt zusätzlich Sauerstoff ins Wasser.“ Wenn es nach Schregel und Komorek ginge, käme am besten Hilfe von oben: ein (mehrtägiger) Landregen.