Gladbeck. . Essbar? Die neue Anlage an der Kösliner Straße bekommt Obstbäume, einen Walnuss- und einen Maronen-Baum. Es darf also genascht werden.

Die Stadt baut den Spielplatz an der Kösliner Straße in Brauck komplett um. Bis Ende Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Zwei Besonderheiten hat sich Planer Achim Mirosavljewitsch-Lucyga vom städtischen Ingenieuramt für dieses Projekt ausgedacht.

Der Spielplatz soll Kindern und Jugendlichen die Natur nahe bringen, und er soll Anlaufpunkt für alle Anwohner sein. Ein naturnaher Raum zum spielen, erklärte Mirosavljewitsch-Lucyga in der Sitzung am Dienstag den Mitgliedern vom Jugendhilfeausschuss. Das bedeute eigentlich in letzter Konsequenz, dass dort auch keine Spielgeräte aufgebaut werden. Die gibt’s ja schließlich in der Natur auch nicht.

Eine Spielplatz ganz ohne Spielgeräte, das wollten die Anwohner dann doch nicht

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Mit dem Gedanken konnten sich die Anwohner, die den Spielplatz mitplanen durften, dann doch nicht so ganz anfreunden. Als Kompromiss wird es nun eine Kletteranlage, eine Kommunikationsschaukel, eine Doppelschaukel (für die ganz Kleinen) und eine Rutsche geben. Umgeben natürlich von ganz viel natürlichen Elementen wie verschiedenen Obstbäumen, einem Maronen-Baum und einem Walnuss-Baum, zwei Hochbeeten und Weidentunneln.

„Die Kleinen haben Versteckmöglichkeiten, für etwas ältere Kinder soll es Rückzugsmöglichkeiten geben, und die Obstbäume, die machen die Fläche zu einem essbaren Spielplatz“, erklärte Mirosavljewitsch-Lucyga. Auch an die Siedlergemeinschaft ist bei der Planung gedacht worden. Damit ihre Feste künftig auf dem Spielplatz stattfinden können, soll es einen gepflasterten Bereich geben, auf dem Bierwagen und Zelte aufgebaut werden.

Große Gesellschaftsspiele wird auch geben

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Auf einer weiteren Fläche werden große Gesellschaftsspiele aufgebaut. Da können die Braucker künftig eine Partie „Dame“, „Mühle“ oder auch „Mensch ärgere dich nicht“ spielen. Gepölt werden kann auf dem neuen Spielplatz natürlich auch. Knapp 3800 Quadratmeter Fläche stehen für das Spielen in der Natur zur Verfügung. Und natürlich ist die Anlage auch barrierefrei, die Hochbeete beispielsweise bieten Platz, um darunter herzugehen.

Imponiert hat dem städtischen Planer, wie sehr sich die Baucker schon jetzt für den neuen Spielplatz begeistern. „Ein Anwohner will das Pflaster finanzieren, ein anderer sich um das Bewässern der Bäume kümmern“, so Mirosavljewitsch-Lucyga.

Die Pflege der Anlage ist auch schon geklärt

Das Team der Arbeitsförderungsgesellschaft Rebeq hat angeboten, sich um die Pflege der Anlage und auch um das geplante Insektenhotel kümmern zu wollen. Sollte die Euphorie der freiwilligen Helfer einmal nachlassen, dann springt der Zentrale Betriebshof (ZBG) als Pflegeteam ein.

Die Ausschussmitglieder lobten die Ideen für den Bereich an der Kösliner Straße. Aus den Reihen der SPD wurde lediglich die Befürchtung geäußert, dass die großen Spielfiguren wahrscheinlich recht schnell „verschwunden“ sein werden. Und der CDU hätte statt „essbarer Spielplatz“ die Bezeichnung „Spielplatz mit Obstgarten“ besser gefallen. Ansonsten – großes Lob für die innovative Gestaltung.