Gladbeck. . Lars Albrecht hat sich der Fantasy-Literatur verschrieben. Als Bücher und in Anthologien sind die Geschichten des Gladbeckers bisher erschienen.

Mathematik und Unterhaltungsliteratur, daraus lässt sich wohl keine Gleichung machen. Oder doch? Lars Albrecht sieht bei diesem Paar durchaus Schnittmengen. Und er muss es ja schließlich wissen – als Mathematiker, Physiker und Schriftsteller in einer Person.

Eigene Fortsetung von Harry Potter

Er bezeichnet sich als „totales Ruhrpott-Kind“: vor 29 Jahren in Herten geboren, seit seinem dritten Lebensjahr Gladbecker. Die Eltern sind Architekten. „Mathe fiel mir leicht“, sagt der ehemalige Schüler des Riesener-Gymnasiums, der dieses Fach in Bochum studiert. Und doch zieht’s Lars Albrecht in unendliche Weiten, in die Welten von Zeitreisenden und „Dämonenrittern“, die seinem ersten Buch auch den Titel gaben. Das war im Jahre 2012. Fantasy, das ist für den 29-Jährigen die Nummer 1. Und da müssen Handlung, Raum und Zeit, schon passen, meint der Autor. Eben wie in einer Rechnung.

Weitere Pläne

Gedichte, sagt Lars Al­brecht über sich, sind „nicht meins“. Wohl aber ein Sujet, das seiner Lebensgefährtin Catherine Granica am Herzen liegt.

Derzeit schreibt Albrecht ein Kapitel für einen Ruhrgebietskrimi, an dem sich mehrere Autoren beteiligen. Der Gladbecker: „Ich versuche zur Zeit, genug satirische Texte für eine Sammlung zu schreiben.“ Ideen ziehe er aus Nachrichten. Ein Thema, das er in einer Geschichte verarbeiten will: die „Generation Praktikum“.

So präzise waren Albrechts erste Schreibversuche nicht angelegt. Er erzählt: „Ich schreibe Geschichten, seit ich angefangen habe, freiwillig zu lesen.“ Als die Harry-Potter-Bücher auf den Markt kamen, habe er sie verschlungen. „Da ist bei mir ein Knoten geplatzt“, sagt Albrecht, der zuvor mit Literatur so lala etwas anzufangen wusste. Eine Episode aus seiner Schulzeit: „Robinson Crusoe: Da wollte ich schlau sein und habe mir den Film angeguckt. Danach haben wir eine Klassenarbeit über das Buch geschrieben – ich hatte eine fünf.“ Aber zurück zu Harry Potter. Für den Schriftsteller Albrecht spielt der Zauber-Lehrling eine Schlüsselrolle. „Es dauerte mir zu lange, bis der zweite Teil ‘rauskam. Da habe ich für mich eine Fortsetzung geschrieben“, plaudert der 29-Jährige und lächelt dabei verschmitzt.

Action und Ironie

Kürzlich habe er seine literarischen Anfänge mal hervorgekramt: „Man merkt, dass ich damals ein Kind war.“ Kein Vergleich zu seinem Erstling „Die Dämonenritter“. Ausgefeilter sei sein Buch. Auch wenn die Einfälle bei Albrecht „sprudeln“, hat er für sein zweites Buch zwei Jahre gebraucht: „Die letzte Stunde der Menschheit.“ Im Krieg Gut gegen Böse treten Gott und der Teufel gegen einander an. „Ich bin eher ein ruhiger Typ“, sagt Albrecht über sich, „mit düsteren Anwandlungen.“ Fantasy addiert mit Action und Ironie, das sind die Geschichten aus der Feder des Gladbeckers. Einige seiner satirischen Kurzgeschichten sind in Anthologien erschienen, manche präsentiert der Gladbecker auf Lesungen kreuz und quer im Ruhrgebiet. Und manch’ Leser oder Zuhörer wundert sich, dass ein Mathematiker so viel Fantasie hat.