Gladbeck. . Auf dem Programm für den Auftritt am 17. Juni stehen Brahms und Operetten-Melodien. Das Kammerorchester spielt in der Waldorfschule Gladbeck.

Ungewohnte Töne schlägt das hiesige Kammerorchester in seinem Sommerkonzert an. Die gut 50 Mitglieder mit ihrem musikalischen Leiter Tobias Sykora wollen am Sonntag, 17. Juni, ab 11.15 Uhr den klingenden Beweis antreten, dass so genannte „ernste“, klassische Musik durchaus mit „lustiger“, unbeschwerter Notenkost harmonieren kann. Ort: die Waldorfschule an der Horster Straße 82.

Serenade von Johannes Brahms

Der vielsagende Titel dieses Matinee-Konzertes lautet denn auch: „Jetzt mal im Ernst, Operette sich, wer kann.“ Dabei bewegt sich das Kammerorchester im ersten Teil auf vertrautem Terrain. Vier von sechs Sätzen aus Johannes Brahms’ Serenade Nr. 1 D-Dur, op. 11 bilden den Auftakt des Programms. Tobias Sykora erklärt: „Dieses Werk sollte die erste Sinfonie des Komponisten werden.“ Doch der Vertreter der Romantik blieb schließlich bei der Serenade. „Dass wir dieses Werk spielen, geht auf Wünsche aus dem Orchester zurück“, so Sykora.

Das Kammerorchester Gladbeck konzertiert auch Jahr für Jahr im Herbst in der Mathias-Jakobs-Halle.
Das Kammerorchester Gladbeck konzertiert auch Jahr für Jahr im Herbst in der Mathias-Jakobs-Halle. © Heinrich Jung

Seine eigene Liebe zu einem bestimmten Sujet kommt im zweiten Teil des Konzertes zum Ausdruck. In dem widmen sich die Musiker – zwischen 18 und gut 80 Jahre – erstmals als Kammerorchester der Operette. Melodien wie „Ich schenk mein Herz“ aus „Die Dubarry“ und andere berühmte Passagen aus „Madame Pompadour“ und „Der Zigeunerbaron“ haben sie einstudiert. „Die Hälfte meiner Familie kommt aus Tschechien“, sagt der gebürtige Badenser Sykora. Mag sein, dass daher seine Faszination für Werke von Robert Stolz, Franz Lehár, Eduard Künneke, Carl Millöcker und Johann Strauss (Sohn) herrühre. Für Wiener Schmäh schlage sein Herz ohnehin, und dann diese Libretti! „Sie sind so schlau getextet: genau und ironisch – fast könnte man sagen kabarettistisch – und politisch.“

Es singt die Sopranistin Karola Pavone

Dieses Muntere sei genau das Richtige für ein Sommerkonzert. Doch so leicht Operetten wirken: „Sie sind spieltechnisch eine Her­ausforderung.“ Für die anspruchsvollen Gesangspartien konnte Sykora die Sopranistin Karola Pavone gewinnen, die seit zwei Jahren am Staatstheater Gießen engagiert ist.

>> DIE KARTEN

  • Eintrittskarten für das Sommerkonzert des Kammerorchesters am Sonntag, 17. Juni, sind ab sofort im der Humboldt-Buchhandlung an der Humboldtstraße und bei der Volksbank in der Stadtmitte (Goe­thestraße 49), in Zweckel (Feldhauser Straße 212-214) und in Rentfort (Sandstraße 177) erhältlich.
  • Ein Ticket kostet zehn Euro, ermäßigt acht Euro.
  • An der Tageskasse sind pro Eintrittskarte zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro zu zahlen.