Bremen / Gladbeck. . Das Geiseldrama schockt 1988 ganz Deutschland. Auch in Bremen macht die Polizei Fehler. Erinnerungsort soll eine Art der Entschuldigung sein.

Die Stadt Bremen will mit einem besonderen Ort an die Opfer des Gladbecker Geiseldramas (August 1988) erinnern. Dafür sprach sich der Landtag Mittwoch einstimmig aus. Der Ort soll an das Verbrechen vor 30 Jahren erinnern. Zwei Geiseln und ein Polizist ließen damals ihr Leben.

„Das Gladbecker Geiseldrama steht wie kein anderes Verbrechen für mediale Grenzüberschreitung und polizeiliches Versagen“, heißt es in dem Beschluss des Bremer Landtags. Die Geiselnahme begann mit dem Überfall auf eine Bankfiliale im Stadtteil Rentfort-Nord in Gladbeck. Es folgte eine Irrfahrt der beiden Geiselgangster Degowski und Rösner quer durch Deutschland.

In Bremen kapern die Geiselgangster einen Bus mit 32 Passagieren

Eine Station: Bremen. Hier kapern die Geiselnehmer Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner am Abend des 17. August 1988 einen Linienbus mit 32 Passagieren. Mit diesem fuhren sie mehrere Stunden bis in die Niederlande. Zwei Businsassen wurden von den Geiselnehmern erschossen.

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Bei dem Einsatz machte die Polizei seinerzeit auch in Bremen Fehler. So gelang es den Geiselnehmern, den Linienbus in ihre Gewalt zu bringen, nachdem sie sich bereits eine Stunde in Bremen aufgehalten hatten. Zudem konnten Journalisten ungehindert mit den Geiselnehmern Interviews führen. Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD) entschuldigte sich bei den Opfern und Angehörigen für die Fehler. Die Tat bezeichnete er als eines der „dramatischsten Verbrechen der Nachkriegsgeschichte“.

Der Erinnerungsort soll im Bereich des Busbahnhofs Huckelriede geschaffen werden. In diesem Stadtteil Bremens hatten die Geiselnehmer damals den Bus in ihre Gewalt genommen. (dpa)