Gladbeck. . 50 Teilnehmer des 27. Jazz-Workshops an der Musikschule Gladbeck boten nach vier Tagen intensiver Vorbereitung eine gut gelaunte Werkschau.

„Alle nervös und angespannt, aber gut gelaunt“, konnte Workshop-Leiter Martin Greif in der städtischen Musikschule verkünden. Um Punkt 15 Uhr startete am Bernskamp die Werkschau des 27. Jazz-Workshops; Teilnehmer und neun Dozenten standen in den Startlöchern, um dem angereisten Publikum das Resultat ihrer viertägigen Arbeit in sieben Ensembles zu präsentieren.

Satter Sound im Einzelprojekt

Im „Ballettsaal“ zwischen Spiegeln und Fenstern ging es los mit den Schützlingen von Gabriele Frece (Gesang), Jürgen Koopmann (A-und E-Bass) und David DeGroat (Gitarre). Satter Sound beim „Rock-Pop-Soulprojekt“ von Koopmann, der selber mitspielte – glänzende Klavierpassagen von Schüler Dismas, guter Beat vom Schlagzeug.

Klar, Percussionist war Walther Großrubatscher, selber Dozent, aber ohne eigene Band am Wochenende. Ohne Ensemble war auch Greif. „Als Leiter der Veranstaltung renne ich die ganzen Tage nur rum, da könnte ich mich gar nicht auf die Arbeit mit Teilnehmern konzentrieren“, stellte der Saxophon-Lehrer der Musikschule lachend fest.

Selbst geschriebener Text

„Am Sonntag will ich wandern, doch es regnet fürchterlich“, sang Eva-Maria, passend zum Wolkenbruch, der sich gerade über Gladbeck ereignete. Der Liedtext zu „Everything happens to me“, im Stile einer Hildegard Knef abgeklärt und großartig vorgetragen, war von der Workshop-Teilnehmerin zu einem instrumentalen Jazz-Standard selbst geschrieben. „Ich hab ihr geraten, deutsch zu singen, das passte noch besser“, freute sich Frece über den lautstarken Publikumszuspruch für ihre Schülerin.

Drei Bühnen in der Musikschule

Musik gab es nicht nur parterre. Im ersten und zweiten Stock waren zwei weitere Bühnen bereitet, die Gäste wanderten munter durchs Treppenhaus. Marc Picker aus Münster (Dozent für Holzblas­instrumente) dirigierte sein Team mit knappen Gesten. Sonst ganz autonom und grandios die Truppe mit zwei Saxophonen, Flügelhorn, Schlagzeug, Keyboard, Gitarre, Bass und Gesang. „Food prints“ entwickelte sich zu einer mitreißenden Welle der Klänge, jedem einzelnen Musiker wurde ein kleines Solo gewährt, „the spiritual journey began“ hauchte Angelika ins Mikrofon, wie ein Windhauch.

Schlagzeugerin Tamara ließ das Stück mit weichem Besen und strahlendem Gesicht verklingen. „Dieser Workshop hat einfach Spaß gemacht“, erklärte die 31-jährige Hattingerin, die erst vor knapp zwei Jahren ihr Instrument entdeckt hat. „Sofort in einer Band zu spielen, das ist einfach klasse.“

Bis zum nächsten Mal

Mit dieser Meinung war sie nicht alleine, nur glückliche Gesichter beim kollektiven Aufräumen nach den Mini-Konzerten. Um 17 Uhr hieß es mit einigen Tränchen in den Augen offiziell Abschied nehmen. „Vielen Dank an alle für das schöne Wochenende, gute Heimfahrt und bis zum nächsten Jahr“, wünschte das Dozententeam.