Gladbeck.. Gladbecker Musikschul-Dozentinnen Kristina Lisner und Tatjana Pereswetow öffnen für Mädchen und Jungen die Tür zur Welt der klassischen Klänge.
Das Publikum tobt vor Begeisterung, klatscht im Rhythmus, einige Zuhörer stehen sogar von ihren Stühlen auf, anfeuernde Pfiffe gellen durch das Martin Luther Forum. So eine starke Resonanz auf Darbietungen ist Musik in den Ohren von Künstlern. Und von Zuhörern wie diesen an jenem Vormittag längst nicht immer zu erwarten. Menschenskind, welche Grundschüler kennen sich schon mit klassischen Klängen aus, können am Ton verschiedene Instrumente identifizieren?
Schon früher Kontakt zur Musik
Einige Gladbecker aus den ersten bis vierten Klassen sind dazu in der Lage – und zwar jene, die in den Genuss von Konzerten für Grundschulkinder gekommen sind. Die städtische Musikschule bringt sie seit dem vergangenen Jahr auf verschiedene Bühnen. Die Idee dazu schwirrte Kristina Lisner (28) und Tatjana Pereswetow (40) schon seit längerem in ihren Köpfen herum: Konzerte, die Kinder schon früh an klassische Musik heranführen. Die jüngere der beiden, die an der Musikschule Mandoline unterrichtet, belegte im Jahre 2015 den Studiengang „Musikvermittlung“, und dieses Wissen wollte sie in Gladbeck in Noten und Geschichten umsetzen. In der Akkordeon-Lehrerin Pereswetow fand sie eine Partnerin. Konzepte, Musik, Geschichte, alles hat sich das Duo einfallen lassen. „Wir wollen nicht irgendein Kindertheater, sondern ein professionelles Kinderkonzert“, so Lisner. Deshalb baten die beiden Schauspielerin Paula Emmrich (Regie) um Unterstützung.
Ließen sie zur Premiere 2017 Fische singen und Wellen klingen, gab’s diesmal „Mief und Müll im Überfluss – Schrottmusik aus einem Guss“. Das Stück fußt nicht etwa auf einem umweltpolitischen Thema, wie der Titel nahe legen könnte. Lisner: „Wir wollten einfach auf allen möglichen Gegenständen Musik machen.“ Und so geben ihre Musikschul-Kollegen Joachim Müller (Tuba/Euphonium), Marcus Schulz (Schlagwerk) und Nonna Parfenov (Violine) alles. Schließlich gilt es, zwei verwunschene Monster wieder in Menschen zu verwandeln. „Fräulein Staubwedel“ Lisner und Pereswetow als Müllmann moderieren, haben flotte Sprüche auf der Zunge.
Kollegen mit vollem Einsatz
Zum Mitmachen überreden mussten die Konzert-Macherinnen die Musiker nicht. Sie waren prompt mit von der Partie, brachten eigene Ideen ein. Musikschul-Leiter Rolf Hilgers lobt diesen Einsatz: „Schauspielerische Leistung, Musik, Text einpflegen, die Kollegen machen ja sonst etwas ganz anderes.“ Aber das Klassenziel ist erreicht: Dieses Konzert dürften die Kinder so bald nicht vergessen . . .