Gladbeck. . Auf dem Schlossteich können sich Freizeit-Kapitäne ab 28. April in die Riemen legen. Geöffnet ist der Verleih an Wochenenden und Feiertagen.
Noch dümpeln die Bötchen auf dem Teich am Schloss Wittringen sacht im Wasser. Noch! Denn Toni Marewski und Thomas Selinger haben mit ihren Arbeiten noch alle Hände voll zu tun. Die beiden Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten legen sich mächtig ins Zeug, um vom Tretbötchen aus die Absperrungen zu spannen. Denn am 28. April soll es erstmals in dieser Freiluft-Saison wieder heißen: Leinen los!
Reparaturen in der Winterpause
Zehn Ruder- und vier Tretboote umfasst die kleine „Caritas-Flotte“. Doch bevor Ausflügler an Bord gehen dürfen, mussten sie erst „in die Werft“. Damit die Bötchen besucherfein werden, „haben wir Gebrauchsspuren, beispielsweise Lackschäden, ausgebessert“, erzählt Koordinator Daniel Holländer und tippt leicht auf den glänzenden, marineblauen Rumpf eines Ruderbootes, das noch nicht zu Wasser gelassen wurde.
Weitere Betreuer sind willkommen
Der 45-Jährige arbeitet nicht nur in der Caritas-Schreinerei, sondern ist auch Ansprechpartner für die Beschäftigten am Bootssteg. Darunter auch Michael Schmidt, ein „Mann der ersten Stunde“, wie Holländer sagt. Der 52-Jährige mag diesen Job. Dass er arbeitet, wenn andere frei haben und sich in der Sonne aalen? Stört Schmidt überhaupt nicht. Und wie ihm ergeht es auch seinen neun Kollegen in der Mannschaft. In wechselnden Teams kümmern sie sich um den Bootsverleih. Sie kommen aus der Caritas-Hauptwerkstatt an den Schlossteich und von „Kontext“, der Werkstatt für behinderte Menschen.
Diese Tätigkeit unter freiem Himmel mit viel Publikumskontakt sei beliebt bei den Mitarbeitern. Schließlich kommen sie unter Leute – und die sind gut gelaunt. Da erstaunt es kaum, dass nicht nur Michael Schmidt bei der Stange geblieben ist. Sieben Caritas-Mitarbeiter bilden mittlerweile die Stammbesetzung. „Wir haben auch immer Betreuer dabei“, sagt Daniel Holländer, „da könnten wir allerdings noch Verstärkung gebrauchen.“
In den Vorjahren seien keine größeren Probleme aufgetaucht, sagt der Koordinator. Nicht ein Boot kenterte oder lief auf Grund. Allerdings ging durchaus auch schon einmal ein Leichtmatrose über Bord. Schmidt erinnert sich: „Die haben zu viel im Boot gewackelt.“ Und das, obwohl die Freizeit-Kapitäne, bevor sie zu den Rudern greifen, Anweisungen für ihr Verhalten im Boot bekommen. Aber solche Vorfälle sind auch kein Drama. Im etwa 1,60 Meter tiefen Wasser haben doch viele Erwachsene und Jugendliche festen Boden unter den Füßen. Und im Ernstfall wisse das Team am Ufer, was zu tun ist – das sitzt bei den langjährigen „Bootsleuten“. Und bei Bedarf werden die Kenntnisse und Handgriffe eben aufgefrischt.
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Die Boote sind nach den Reparaturen wieder flott. Also heißt es bald: Ran an die Riemen! Oder: Fest in die Pedale treten! Michael Schmidt und seine Kollegen freuen sich ‘drauf. Und ganz sicher auch viele Ausflügler in Wittringen. Sie können bis zum Oktober den Caritas-Bootsverleih ansteuern, um über den Teich zu schippern.
Algen machten sich breit
An Tagen, an denen die Sonne lacht, haben auch die Caritas-Mitarbeiter Grund zu strahlen. Daniel Holländer stellt fest: „Dann haben wir auch schon mal 80 Besucher hier.“ Ausgebootet wurde der Verleih vor zwei Jahren. Da machte sich ein Algenteppich auf dem Wasser so breit, dass die Boote vertäut bleiben mussten.