Gladbeck. . Algenteppich, Wetter-Kapriolen und Personalsorgen machten den Betreibern am Schlossteich Wittringen zu schaffen. Herbert Erwing zieht Bilanz.
- Der Bootsverleih am Schlossteich hatte in diesem Jahr seine schlechteste Saison
- Wegen des Algenteppichs musste der Verleih mehrere Monate geschlossen bleiben
- Das schlechte Wetter trug außerdem dazu bei, dass nur wenig Gladbecker Bootfahren oder Rudern wollten
Eine Bootsfahrt, die ist nicht immer lustig. Davon kann Herbert Erwig ein Lied singen. Der Leiter der Werkstatt für psychisch behinderte Menschen „Kontext“, eine Einrichtung der Caritas an der Haldenstraße, zieht Bilanz des Bootsverleihs am Schlossteich Wittringen für dieses Jahr „Das war die schlechteste Saison, seitdem wir diesen Betrieb haben.“
Im Jahr 2012 übernahm der hiesige Caritasverband den Bootsverleih in Wittringen. „Das ist ein interessantes Arbeitsangebot für unsere Beschäftigten“, sagt Herbert Erwig. Der Caritasverband sei stets froh, wenn er nach einer Bötchen-Saison „eine schwarze Null hinbekommt“. Was den Umsatz angehe, sei das Jahr 2013 bislang das beste gewesen. „Diesmal haben wir mehr als 50 Prozent weniger als damals“, vergleicht Herbert Erwig. Konkrete Zahlen möchte er nicht nennen.
Algen verursachen große Probleme
Dass die Mitarbeiter in den vergangenen Sommer-Monaten ausgebootet wurden, habe drei Gründe. Zu allererst nennt der Kontext-Chef die wochenlange „Algenschließung“. Wegen des dichten Pflanzenteppichs – „Man konnte ja fast darauf gehen!“ – mussten die Boote auf dem Trockenen bleiben. Die Hobby-Kapitäne seien des Problems nicht gewachsen gewesen. Wie auch? Erwig berichtet: „Bei den Ruderbooten blieben die Pflanzen an den Riemen hängen. Und bei den Tretbooten verfingen sich die Algen in den Wasserschaufelrädern, so dass unsere Kunden große Schwierigkeiten hatten.“ Folglich blieben die kleinen „Freizeit-Dampfer“ auf dem Trockenen.
Apropos trocken: Über etwas weniger Nass von oben hätten sich die rund zehn Caritas-Beschäftigten, die in dieser Saison in Wittringen die Bötchen zu Wasser ließen, sehr gefreut. Doch das im wahrsten Sinne des Wortes schaurige Wetter trug zu einer verhagelten Saison-Bilanz bei. Herbert Erwig sagt: „Nach einem kräftigen Schauer geht doch keiner mehr hinaus, um einen Spaziergang zu machen oder Boot zu fahren.“ Also blieb der Verleih dicht.
Begleitung für Beschäftigte fehlt
Und ohne ausreichendes Personal kein Betrieb. „Wir mussten zweimal geschlossen bleiben, weil uns die Begleitung für unsere Beschäftigten fehlte“, so Erwig. Er erläutert: „Wir hatten immer zwei Honorarkräfte, aber diesmal ist eine ein ganzes Jahr ausgefallen.“ Und die zweite Begleitperson sei hin und wieder zeitlich verhindert gewesen.
Mit Blick auf diese Erfahrung möchte die Caritas gerne weitere „Begleiter“ ins Boot holen. Gefragt sei dabei handwerkliches Geschick, um bei der Instandsetzung der Boote anpacken zu können. Ein Lichtblick in dieser trüben Bilanz: Einige Kunden interessierten sich für spezielle Termine, zum Beispiel eine Hochzeitsgesellschaft.