GLADBECK. . Martin Fries setzt als neuer Veranstalter auf Themenschwerpunkte. Den Feierabendmarkt Gladbeck gibt es nur noch monatlich. Start: 27. April.
Von einem Auf und Ab spricht Peter Breßer-Barnebeck, wenn er auf den bisherigen Feierabendmarkt auf dem Willy-Brandt-Platz guckt. Was so hoffnungsvoll begann, so der städtische Wirtschaftsförderer und Kommunikationschef, erlebte zuletzt im vergangenen Jahr wieder ein Tief. Gründe dafür? Breßer-Barnebeck nennt ein „ziemlich durchwachsenes Wetter“ und Konkurrenzveranstaltungen. Aus diesem Tal will Martin Fries den Gladbecker Feierabendmarkt holen.
Hommage an den Frühling
Nun gut, am Wetter kann auch der professionelle Veranstalter nichts drehen, wohl aber am Konzept. Und das hat der 44-Jährige umgestellt. „Als Martin Fries von den Schwierigkeiten des Feierabendmarktes hörte, hat er sich bei uns gemeldet“, erzählt Breßer-Barnebeck. Schnell habe sich herauskristallisiert, was sich ändern sollte. „Wenn wir Erfolg wollen, müssen wir weg von der wöchentlichen Frequenz“, so der Wirtschaftsförderer. Denn: „Dafür haben wir hier in Gladbeck leider nicht den Bedarf.“ Sich treffen und plauschen, essen und trinken – das sei eher gefragt als der Einkauf von Obst und Gemüse am Freitagnachmittag. Da rechnet sich Breßer-Barnebeck eine höhere Akzeptanz als bisher beim Publikum – und damit auch bei den Händlern – aus.
Blick auf Märkte in der Umgebung
Also: Lieber weniger Termine, auf die sich die Besucher dann freuen, stimmt Fries zu. Saisonal geprägte Schwerpunkt-Themen sollen dem Feierabendmarkt wieder Frische verleihen und die Akzeptanz steigern. Das Prinzip nach Breßer-Barnebeck lautet: Der Veranstalter muss glücklich sein; das Publikum muss glücklich sein; und die Händler müssen glücklich sein.“
Martin Fries hat sich zur Inspiration andere Feierabendmärkte, zum Beispiel in Bottrop, angeschaut. „Von dort habe ich die Idee mit der Musik übernommen“, sagt der 44-Jährige. So serviert er zum Saisonstart am 27. April ab 16 Uhr zum Angebot der Händler – edles Fleisch, Wein, geräucherter Fisch, Kaffee an Tim Heimanns Bude und mehr – Songs der 70er und 80er Jahre vom Duo „Fremde Federn“.
Der zentrale Aspekt dieses Auftakts, der auch die Premiere für das neue Konzept ist: Frühling. Fries: „Wir haben die Händler gebeten, entsprechend zu dekorieren. Das muss nicht teuer sein, es reichen zwei, drei Blumensträußchen“.
HINTERGRUND
Den Anstoß für den Feierabendmarkt vor dem Gladbecker Rathaus, der Ende Juli 2015 startete, gab der Projektentwickler Siegbert Panteleit.
Die Organisation des Marktes nahmen anfangs aus dem Kreis der hiesigen Geschäftsleute Klaus Piotrowski und Heidi Kopatz (inzwischen Jentzen) in die Hand. Mittlerweile sind beide ausgestiegen.
Weitere Schwerpunkte im Laufe des Jahres sollen unter anderem sein: Erdbeeren und Spargel (25. Mai), Sommerzeit (vielleicht wachsen dann am 27. Juli Palmen vor dem Rathaus), Erntedank (28. September) und „Halloween“ (26. Oktober). Für den 29. Juni ist ein Fußball-WM-Special geplant. Da stellt sich Fries einen Lebendkicker oder Torwandschießen vor. Was immer eine Rolle spielen wird: Musik – aber im Hintergrund, schließlich sollen die Besucher die Hauptakteure sein. Techniker Marcel Czeszak wird sich um die professionelle Ausstattung der Bühne kümmern. Fries freut sich über Unterstützer, auch von außerhalb: „Schließlich müssen die Bands bezahlt werden, diese Kosten können wir nicht auf die Händler umlegen.“ Jetzt hofft er, dass ihm auch der Wettergott wohl gesonnen ist . . .