Gladbeck. . In der Bezirksstelle des Kreisgesundheitsamts bekommen Menschen mit seelischen Problemen Hilfe. Aber auch Kostenübernahmen werden dort geprüft.
469 Quadratmeter groß und für Gladbecker eine wichtige Anlaufstelle: die Bezirksstelle des Kreisgesundheitsamts gegenüber der alten Jovyvilla. Hier gehen Jungen und Mädchen nicht nur zur Schuleingangsuntersuchung, auch Menschen mit psychischen Problemen bekommen hier Hilfe.
„Wir sind kein reiner Gutachterdienst, sondern verstehen uns auch als Dienstleister für die Bürger der Stadt“, sagt Michael Stute, Leiter der Gladbecker Bezirksstelle. Ein Vorteil des örtlichen Gesundheitsamts sei, dass die angebotenen Dienstleistungen möglichst bürgernah sind. „Die Menschen werden gerne vor Ort bedient“, weiß Stute. Für das Angebot vor Ort spreche auch die Nähe zur Verwaltung. „Unsere Mitarbeiter kennen die entsprechenden Kooperationspartner seit langer Zeit.“
Die Aufträge kommen von der Stadt
Michael Stute ist nicht nur als Leiter der Bezirksstelle tätig, sondern auch als Amtsarzt. „Wir machen unter anderem Erwerbsunfähigkeitsuntersuchungen für das Jobcenter.“ Die Aufträge kommen auch vom Sozialamt oder von der Ausländerbehörde. „Dann geht es etwa darum, ob Migranten ausreisefähig sind.“
Das Spektrum der Bezirksstelle ist genauso wie beim Kreisgesundheitsamt. Einzig der Infektionsschutz ist zentralisiert und beim Kreisgesundheitsamt angegliedert. „Wenn in Altenheimen oder Kitas Infektionskrankheiten ausbrechen, kommen unsere Mitarbeiterinnen von Recklinghausen aus direkt vor Ort in die Einrichtungen“, sagt Ulrike Horacek, Leiterin des Kreisgesundheitsamts.
Verständigung ist oftmals schwierig
Nuran Bayhan ist Amtsärztin im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst. Sie untersucht zum Beispiel, ob eine ernsthafte Erkrankung dahintersteckt, wenn ein Kind in der Schule hohe Fehlzeiten hat. Aber auch Schuleingangsuntersuchungen sind ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Stellt Bayhan bei ihren Untersuchungen etwa fest, dass ein Kind motorisch verzögert entwickelt ist, informiert sie den Kinderarzt darüber. „Wir haben ganz unterschiedliche und unterschiedlich geförderte Kinder“, sagt sie.
Ebenerdig erreichbar und barrierefrei
Das Gladbecker Gesundheitsamt ist dem Kreis Recklinghausen angegliedert. Vor Ort gibt es eine Bezirksstelle.
Sie hat ihren Sitz an der Friedrichstraße 50. Seit dem Jahr 2011 residiert das Amt in einem Neubau im Rathauspark. Das Gesundheitsamt ist seitdem ebenerdig und komplett barrierefrei.
Eine große Herausforderung in ihrer Arbeit seien Menschen mit Migrationshintergrund. Die Verständigung sei oftmals schwierig. „Gut, dass ich mehrere Sprachen spreche“, sagt Bayhan. Oftmals kämen Eltern aber auch mit einem Übersetzer, etwa einem Nachbarn oder Ehrenamtler.
Sozialpsychiatrischer Dienst hilft kranken Menschen
Zahnarzt James Berlage vom zahnärztlichen Dienst überprüft die Zahngesundheit von Kindern in Kitas und Schulen. Zu seiner Arbeit gehört auch die Erstellung von Gutachten, zum Beispiel wenn es um die Übernahme von Behandlungskosten etwa bei Asylbewerbern geht.
Um Suchterkrankte und andere Menschen mit seelischen Problemen kümmert sich der sozialpsychiatrische Dienst. Die Mitarbeiterinnen vermitteln beispielsweise in Kliniken oder Beratungsstellen. „Problematisch ist, dass es nur wenige Therapieplätze gibt“, sagt Ärztin Marianne Preuß. Auf einen Termin beim Psychotherapeuten müsse ein Erkrankter in der Regel sechs bis acht Monate warten. „Nur für ein Vorgespräch.“