Gladbeck.. An sechs Tagen in der Woche beliefert Andrea Lustermann Abonnenten mit der WAZ. Über eine Millionen Zeitungen gingen durch die Hände der Botin.

Andrea Lustermanns Arbeitstag beginnt sehr früh: Um halb drei sattelt sie zwei Taschen auf ihren Fahrrad-Gepäckträger und fährt los. Auf in die Dunkelheit über leergefegte Straßen. Die 49-Jährige ist Zeitungsbotin. An sechs Tagen in der Woche versorgt sie Abonnenten in Gladbeck mit Ausgaben der WAZ. „Während die meisten Leser noch schlafen, bin ich unterwegs“, sagt sie.

Ihre erste Station auf der nächtlichen Tour ist ein Abladepunkt – in ihrem Fall die Esso-Tankstelle an der Sandstraße. Dort packt sie an einem WAZ-Erscheinungstag zirka 250 Zeitungen in ihre Fahrradtaschen, um sie in ihrem zugewiesenen Zustellbezirk zu verteilen. „Ich bin zuständig für drei Gladbecker Reviere“, sagt Andrea Lustermann. Briefkasten für Briefkasten fährt sie mit ihrem Fahrrad ab, von der Lamberti- über die Uhland- bis zur Grabenstraße. Auch Klopstock- oder Horster Straße zählen zum Revier.

Um sechs Uhr sollen die Zeitungen in den Briefkästen liegen

Die WAZ-Zustellerin Andrea Lustermann ist am Montag, 09.04.2018 um 4:00 Uhr in ihrem Zustellbezirk an der Schützenstraße unterwegs und beliefert die Abonnenten mit der druckfrischen Ausgabe der WAZ Gladbeck. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services
Die WAZ-Zustellerin Andrea Lustermann ist am Montag, 09.04.2018 um 4:00 Uhr in ihrem Zustellbezirk an der Schützenstraße unterwegs und beliefert die Abonnenten mit der druckfrischen Ausgabe der WAZ Gladbeck. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services © Unbekannt | Funke Foto Services

Insgesamt drei Stunden braucht sie für ihre Tour. Spätestens um sechs Uhr sollen die Zeitungen in den Briefkästen liegen: „Pünktlich zum Frühstück“, sagt die Gladbeckerin, die seit 14 Jahren als Zustellerin aktiv ist. Somit wanderten in ihrer Karriere schon über eine Million WAZ-Exemplare durch ihre Hände in Briefkästen.

„Eigentlich sollte es nur vorübergehend sein“, sagt Lustermann: „Aber heutzutage ist es nicht so einfach, etwas anderes zu finden.“ Und trotzdem: „Ich mag meinen Job. Ich bin viel an der frischen Luft. Eigentlich bin ich ein Sportmuffel. Meine tägliche Bewegung ist nachts, wenn ich die Zeitung austrage.“

Botin orientiert sich an der Position der Briefkästen

Zu ihrer Arbeitskleidung gehören an diesem Frühlingsmorgen Turnschuhe, eine Fleecejacke mit Leuchtstreifen und eine Sporthose.

Einen Plan für ihre Route braucht sie nicht, nur mögliche Änderungen – Abonnementzu- oder -abbestellungen – schaut sie sich täglich an. „Ansonsten könnte ich meine Route blind fahren“, sagt die Botin. Sie hat sich über die Jahre nützliche Tricks erarbeitet. „Ich merke mir keine Namen, sondern die Position der Briefkästen“, verrät sie ihre Arbeitsweise.

Größtes Ärgernis: Volle Briefkästen

Ohne sie würde die Westdeutsche Allgemeine Zeitung nicht auf dem Frühstückstisch in Gladbecker Küchen  landen.
Ohne sie würde die Westdeutsche Allgemeine Zeitung nicht auf dem Frühstückstisch in Gladbecker Küchen landen. © Unbekannt | Funke Foto Services

Auch spezielle Falttechniken wendet sie an. „Damit die Zeitungen in jeden Briefkasten passen.“ Doch das sei nicht immer möglich: „Ärgerlich ist, wenn der Briefkasten nicht geleert wurde.“ Dann entwickelt sich ein Kampf Zustellerin gegen Kasten. Bei Briefschlitzen, die sich im Haus befinden, hat die Botin einen Schlüssel für die Eingangstür – wirft Zeitungen ein und entschwindet wieder.

Erst wenn sie von ihrer nächtlichen Tour zurückkehrt, beginnt ihre Nachtruhe: „Ich lege mich zwar immer gegen 22 Uhr hin“, aber diese Phase komme eher einem Ausruhen, statt einem Schlafen gleich. „Ich brauche wenig Schlaf. Habe einen normalen Tagesablauf.“ Und trotzdem bestimmt ihr Workflow auch ihren Urlaub: „Dann bleibt man nachts oft wach. Der Rhythmus ist einfach drin“, sagt sie.

„Klapp-Klapp“ – „Das war der letzte Briefkasten“, sagt Lustermann und setzt sich auf ihr Fahrrad, radelt in die Dunkelheit. Spuren ihrer Arbeit hinterlässt sie keine. Die Leser finden am Morgen nur die Zeitung in ihren Briefkästen.

70 Zusteller hat die WAZ in Gladbeck

Von montags bis samstags erscheint die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Dafür, dass alle Exemplare in Gladbeck verteilt werden, sorgen Zusteller: „In Gladbeck arbeiten etwa 70 Boten“, sagt Martin Heith, Betriebsleiter Bottrop: „Diese verteilen sich auf 90 Reviere im Stadtgebiet.“

Für Funke Medien NRW arbeiten insgesamt knapp 5000 Zusteller und Zustellerinnen für die unterschiedlichen Titel des Unternehmens. Die Boten finden ihre Exemplare an unterschiedlichen Abladestellen in den Stadtgebieten.

Die Arbeitszeit der Boten richtet sich nach dem Andruck der unterschiedlichen Zeitungstitel: „Bei manchen Titeln beginnt der Arbeitstag der Zusteller um halb eins“, sagt Heith und ergänzt: „Spätestens um sechs Uhr morgens sollte die Zeitung bei den Abonnenten eintreffen.“

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