GLADBECK.. Hans-Peter Kock, der in Gladbeck stark vernetzt ist, wurde jetzt als Schiedsmann vereidigt. Er ist für den Bezirk Mitte/Ellinghorst zuständig.
Sie schlichten die Kleinkriege zwischen Nachbarn, vermitteln bei kleineren Strafdelikten oder Streitigkeiten über Besitzansprüche – die Schiedsleute. Ihr objektiver Blick bringt oft die nötige Abkühlung in aufgeheizte Situationen, wissen Kenner der Materie. Mit Hans-Peter Kock ist nun ein neuer Schiedsmann für den Bezirk Gladbeck-Mitte/Ellinghorst bestellt worden. Sein Vorgänger Lutz Stadler legt das Amt nach elf Jahren nieder.
Im „Unruhestand“ als Schöffe aktiv
„Ich hatte früher schon einmal mit dem Gedanken gespielt, Schiedsmann zu werden“, erinnert sich Kock. Aber das sei damals durch berufliche Umstände verhindert worden. Mit Kock kommt jemand in das Amt, der eine enorme Menschenkenntnis mitbringt und in der Stadt bestens vernetzt ist. Das ist zum einen dem Umstand geschuldet, dass er sage und schreibe vier Berufsausbildungen abgeschlossen hat. „Zunächst war ich Bauschlosser, danach Funkelektroniker. Dann war ich lange bei der Berufsfeuerwehr und Rettungsassistent.“ Zum anderen war Hans-Peter Kock zehn Jahre im Vorstand des Vereins „Lebenswerter Wohnen Luftschacht“ aktiv. Jetzt ist er „im Unruhestand“, wie er sagt, und engagiert sich unter anderem als Schöffe am Gladbecker Amtsgericht. „Man muss neugierig bleiben. Das hält jung“, so Kock, „und in meinen bisherigen Ämtern bin ich vielen interessanten Menschen begegnet und habe gelernt, mit den verschiedenen Typen umzugehen.“ Besonders die Schöffentätigkeit habe ihn gelehrt, Situationen unbefangen zu bewerten.
Zweitägiger Einführungslehrgang
„Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, Streitigkeiten zu schlichten und in verfahrenen Situationen helfen zu können“, sagt der neue Schiedsmann. In Ellinghorst ist er schon bekannt, dem Stadtteil fühlt er sich verbunden. Bevor er helfen kann, muss Kock sich allerdings erst noch „schlau machen, was da auf mich zukommt“. Im Juni besucht er dazu einen zweitägigen Einführungslehrgang in Münster. Danach nimmt er seine Arbeit auf – und will dabei ebenso unbefangen zur Tat schreiten wie in seiner Position als Schöffe. Hans-Peter Kock: „Jeder hat Fehler, jeder macht Fehler. Wenn man das akzeptiert, kann man die Meinungsverschiedenheiten aus der Welt schaffen.“