Gladbeck. . Auf dem ehemaligen Karstadt-Hertie-Areal an der Hochstraße beginnen am Montag die Arbeiten für das Geschäftsgebäude. Richtfest in sechs Monaten.

Ein eisiger Wind pfiff am Freitagmorgen über die freie Fläche an der Hochstraße 10, aber das hielt viele Passanten nicht davon ab, diesem historischen Moment zuzuschauen: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich gaben die Bauherren für das neue Geschäftsgebäude auf dem Ex-Karstadt-Hertie-Gelände das Signal für den Start in die Zukunft und „für die neue Mitte in dieser wunderschönen Stadt“. So beschrieb es Klaus-Dieter Hölz, einer der drei Geschäftsführer des Investors Implementum.

Sigrid Lanfermann gewann den Preis für die beste Namens-Idee

Zugleich verkündete er, wie das neue Haus, wenn es dann steht, heißen soll: „Hoch-Zehn“ lautet der künftige Name, der auf einem Vorschlag von Sigrid Lanfermann basiert. Sie war dem Aufruf gefolgt und hatte sich an der Namensfindung beteiligt. Unter 312 Einsendungen, darunter viele „Arkaden“, „Malls“ oder „Center“ wurde dieser Name als passendster für Gladbeck empfunden. Der sei „kurz, knackig, frisch, modern“, so Hölz.

Sigrid Lanfermann hatte die beste Idee für einen Namen fürs neue Gebäude. Implementum-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hölz überreichte ihr Blumen und als Preis eine Smartwatch.
Sigrid Lanfermann hatte die beste Idee für einen Namen fürs neue Gebäude. Implementum-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hölz überreichte ihr Blumen und als Preis eine Smartwatch.

Doch bis der Schriftzug mit dem Namen an dem neuen Gebäude prangt, muss es ja erstmal gebaut werden. Ein halbes Jahr länger als geplant haben die Bauherren auf den Start gewartet, weil die Sondierung des Kampfmittelräumdienstes mehr Zeit in Anspruch nahm. Allein 500 Bohrlöcher waren notwendig, um auszuschließen, dass noch gefährliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg tief im Boden schlummern, teilte Bürgermeister Ulrich Roland mit. „Jetzt aber geht es Stein um Stein nach oben“, freute er sich und wünschte „gute Nerven, für das, was kommt“ – ein Hinweis darauf, dass die Abrissarbeiten und vor allem die geräuschvolle Zerkleinerung der Gebäudeteile an den Nerven von Nachbarn und Rathaus-Mitarbeitern gezerrt haben.

Geschäftsführer verspricht Anwohnern: „Beim Neubau wird es leiser als beim Abriss“

„Wir danken für das Verständnis und entschuldigen uns für den Krach“, wandte sich Geschäftsführer Klaus-Dieter Hölz an die Betroffenen und versicherte: „Beim Neubau wird es leiser.“

Ladenfläche zu 100 Prozent vermietet

Für die gesamte Ladenfläche von 8700 Quadratmetern sind Mieter gefunden worden.

In „Hoch-Zehn“ an der Hochstraße 10 werden einziehen: Elektrohandelskette Saturn, Dessouskette Hunckemöller, Lebensmittelmarkt Netto, Drogeriekette Müller, Bekleidungsgeschäft Ernstings, Haushaltswaren Kodi und die Sportkette Fit X.

Mit den Arbeiten geht es nun direkt los. Ab kommenden Montag wird die Baustelle eingerichtet, danach starten die Arbeiten für die Fundamente und die Bodenplatte, auf der das dreigeschossige Gebäude errichtet wird. Das könnte dann ziemlich schnell gehen, die Betonfertigteile lagern bereits auf dem Bauhof der Firma Bremer in Paderborn. Mehrere Tage lang werden sie täglich mit 20 Lastwagen angeliefert werden. Der Hinweis des Bürgermeisters auf die „guten Nerven“ hat schon einen Grund.

So soll das neue Geschäftsgebäude am Eingang zur Hochstraße aussehen.
So soll das neue Geschäftsgebäude am Eingang zur Hochstraße aussehen.

Aber es soll ja schnell gehen, in einem halben Jahr schon Richtfest gefeiert werden. Im Spätsommer 2019 wäre dann Eröffnung von „Hoch-Zehn“, sagt Implementum-Geschäftsführer Ulrich Hammer. Er findet: „Dass die gesamte Fläche, 8700 Quadratmeter, bereits zu 100 Prozent vermietet ist, ist ein positives Statement für Gladbeck, darauf kann die Stadt stolz sein.“