GLADBECK. . Der städtische Experte Dieter Briese gab im Gladbecker Umweltausschuss einen Überblick über den Status quo der Bemühungen im Luftreinhalteplan.
Nur auf blauen Dunst konnte Dr. Dieter Briese in der Sitzung des Umweltausschusses etwas über ein mögliches Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge sagen. „Für mich geht’s weniger um die Reduzierung des Autoverkehrs als um den Gesundheitsschutz, der für mich oberste Priorität hat“, sagte der Leiter der städtischen Umweltabteilung, „da hat der Straßenverkehr zurückzustehen.“ In diese Richtung werde wohl auch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig gehen, spekulierte der Experte. Doch die juristische Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Verwaltung soll weitere Vorschläge machen
Wenn es so weit sei, „werden wir das Urteil mit allen betroffenen Dienststellen auswerten und gucken: Was lässt sich noch machen? Das muss kein Fahrverbot sein.“ Denn das werde unter anderem von Wirtschaft und Deutschem Städtetag nicht gewünscht – wegen der negativen Folgen für Unternehmen und Handwerk. Vorsorglich gab die Mehrheit im Ausschuss der Verwaltung auf SPD-Antrag hin mit auf den Weg, nach der Urteilsverkündung und -begründung weitere Vorschläge zur Luftreinhaltung vorzulegen.
Briese fasste den Status quo der Bemühungen zur Verminderung von Feinstaub und Stickstoffdioxid zusammen und benannte die Knackpunkte. „Die größten Verursacher sind Diesel-Fahrzeuge aller Klassen“, unterstrich er. Die stärkste Belastung bestehe im Bereich der B224 – aber auf die Bundesstraße „haben wir keinen Einfluss“.
Die Stadt Gladbeck habe alle vorgegebenen Maßnahmen umgesetzt oder vorbereitet. So wurde zum Beispiel der Einsatz von Erdgasfahrzeugen in der Verwaltung realisiert. „Zusätzlich haben wir die Ampelschaltung auf der Wilhelmstraße umgerüstet“, berichtete Briese. Dadurch solle der Verkehrsstau auf der Grabenstraße und damit die Luftbelastung verringert werden. Denn am dortigen Messpunkt werde regelmäßig im Jahresdurchschnitt der zugelassene Höchstwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter – 2016: 43 Mikrogramm – überschritten. Anders die Situation an der Messstelle Goethestraße: „Alle Werte, Stickstoffdioxid und Feinstaub, liegen weit unter dem Grenzwert.“