Gladbeck. . Kantor Konrad Suttmeyer hat ein Konzert-Programm zusammengestellt, in dem Gladbecker entscheidende Rollen übernehmen, darunter bekannte Gesichter.

So unterschiedlich die Konzerte in St. Lamberti auch sein mögen, die Konrad Suttmeyer für dieses Jahr organisiert hat – der Tenor des Programms ist unverkennbar: „Wiederhören macht Freude“. Denn es treten Meister ihres Fachs auf, deren Virtuosität dem Kantor und sicher auch so manch einem Zuhörer im Ohr geblieben ist. Und mehr noch: Etliche Gladbecker, die sich in der Welt der Musik einen klingenden Namen geschaffen haben, werden in ihrer Heimatstadt auftreten.

Musiker zu Besuch in Gladbeck

Wie Cellistin Antje Geusen und Bariton Berthold Possemeyer, über den Kantor Suttmeyer sagt: „Er stammt aus Brauck und hat viel mit Günter Waleczek, dem Gründer der Musikschule, gearbeitet.“ Der Sänger, Sohn des Gladbecker Bäckers Heinrich Possemeyer, lebt mittlerweile in Freiburg im Breisgau. Für das Konzert „Orgel trifft Bariton“ kehrt er am Sonntag, 6. Mai, nach Gladbeck zurück. „Er wird dann das erste Mal in St. Lamberti auftreten“, sagt Suttmeyer. Der Kantor wird sich dann um 16 Uhr an die Orgel setzen. Mit dem Sänger will er Kompositionen aus der Feder von Antonín Dvorák, Georg Friedrich Händel, Franz Schubert und Anton Bruckner interpretieren.

Paul Kayser, Jahrgang 1979, aus Luxemburg ist im Konzert am 11. März zur „Woche der Brüderlichkeit“ in Gladbeck an der Orgel von St. Lamberti zu hören.
Paul Kayser, Jahrgang 1979, aus Luxemburg ist im Konzert am 11. März zur „Woche der Brüderlichkeit“ in Gladbeck an der Orgel von St. Lamberti zu hören.

Antje Geusen ist die Tochter von Klaus Geusen, Kantor der hiesigen Christuskirche. Die Cellistin, inzwischen in Berlin zu Hause, lässt am Sonntag, 18. März, unter anderem Werke von Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann erklingen. Das Konzert mit Suttmeyer an der Orgel beginnt um 16 Uhr. „Das Programm trägt Possemeyers Handschrift“, so der Kantor, „die Stücke bekommen ihren Adel durch seine Interpretation“.

Internationales Renommee

Und noch eine Gladbeckerin, die sich international Renommee erarbeitet hat: Mechthild Georg. Ihr Vater war Kantor an St. Lamberti und Musikdirektor der Stadt. Seine Tochter studierte Gesang an der Rober-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, im Jahre 1982 wurde Mechthild Georg nach ihrem Konzert-Examen Mitglied des Opernstudios der Oper Köln, gleichzeitig begann ihre rege Konzerttätigkeit als Altistin. Die Professorin für Gesang an der Musikhochschule in der Domstadt gastiert am Sonntag, 23. September, in St. Lamberti. „Vier ernste Gesänge“ von Johannes Brahms sind ab 16 Uhr zu hören.

„Kirche trifft Synagoge“

Wolfgang Seifen setzte sich schon mehrfach in Gladbeck an die Orgel, „beispielsweise im Jahre 2010 zur Einweihung des neuen Spieltisches“, erinnert sich Suttmeyer. Und er entsinnt sich auch noch seiner ersten Begegnung mit dem späteren Organisten und Komponisten, der 1956 in Bergheim/Erft geboren wurde: „Wir haben uns in einem Geschäft in Köln am CD-Regal das erste Mal getroffen.“ Ein Wiedersehen und -hören gibt’s am Sonntag, 9. September, in St. Lamberti an der Horster Straße. Konzertbeginn: 16 Uhr.

WEITERE KONZERTE

Mit Thomas Pauschert tritt ein weiterer Interpret aus Gladbeck in St. Lamberti auf. Der Lehrer an der Waldorfschule hat sich der barocken Musik verschrieben. Suttmeyer: „Er wird oft als Basso continuo eingeladen.“ Pauschert wirkt mit in einem Konzert am Sonntag, 16. September, 16 Uhr.

Apropos September: Die Sonntage in diesem Monat sind reserviert für die „Gladbecker Orgeltage“ mit wechselnder Besetzung. Suttmeyer ist der Vater dieser Konzert-Reihe.

Und auch zu diesem Anlass werden Kenner ein bekanntes Gesicht sehen: Ben van Oosten, der bereits dreimal in Gladbeck spielte – diesmal am 30. September.

Doch Musikfreunde müssen nicht lange ausharren, um in St. Lamberti wieder in den Genuss herausragender Musik-Interpretationen zu kommen. Bereits am Sonntag, 11. März, treten Bratschist Semjon Kalinowsky und Organist Paul Kayser in dem katholischen Gotteshaus auf. Ihr Konzert ist ein Beitrag zur „Woche der Brüderlichkeit“. Der Titel lautet: „Shalom – Kirche trifft Synagoge“. Suttmeyer: „Das Programm schlägt den Bogen von jüdischer zu christlicher Komposition.“ So sind Werke von Vertretern beider Seiten zu hören. Eine Besonderheit stellt Felix Mendelssohn Bartholdy dar: „Er verkörpert beides in sich: „Die Vorfahren waren jüdisch, der Vater hat sich später mit den Kindern dem evangelischen Glauben zugewandt.“ Das Konzert beginnt um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.