Gladbeck. . Bürgerforum schreibt einen offenen Brief an Gladbecks Bundestagsabgeordneten. „Projekt schadet der Gesundheit der Gladbecker.“

In einem offenen Brief wendet sich das Bürgerforum Gladbeck an den wiedergewählten Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes (SPD) mit der Bitte, „die Gesundheit der Gladbecker zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit zu machen – gemäß Artikel 2 Grundgesetz „Schutz auf körperliche Unversehrtheit“.

Vorsitzender Norbert Marißen: „Die Gesundheit der Gladbecker und Bottroper Bürger wird bei der Abwägung mit wirtschaftlichen Interessen von Politikern allzu oft hintangestellt.“ So geschehen bei den Überlegungen zum Bau der A52, betont Marißen. Nach dem Ausbau würden dort 50 Prozent mehr Fahrzeuge unterwegs sein, bei LKW-Fahrten werde sogar mit einer Steigerung von 90 Prozent gerechnet. „Die Grenzwerte für Staub, Lärm und NOX werden bereits heute trotz industriefreundlicher Messungen häufig überschritten“, so der Forumsvorsitzende.

„Sorgen Sie bitte für Frieden in der Stadtgesellschaft“

Norbert Marißen, Vorsitzender des Bürgerforums Gladbeck, hat MdB Michael Gerdes einen offenen Brief geschrieben.
Norbert Marißen, Vorsitzender des Bürgerforums Gladbeck, hat MdB Michael Gerdes einen offenen Brief geschrieben. © Lutz von Staegmann

Einmal mehr fordert Marißen, das „für die betroffenen Menschen nicht mehr zumutbare Autobahnprojekt A52 durch die Mitte unserer Stadt“ zu beenden und fordert den MdB auf, sich für „eine gesundheitsgerechte Lösung einzusetzen“. Schon 2009 hätten sich spontan mehr als 3500 Gladbecker gegen die A 52 ausgesprochen, beim Ratsbürgerentscheid 2012 hätten 12 000 Gladbecker für das Ende der Planung gestimmt. „Und im Bürgerbegehren von 2016 votierten erneut mehr als 5000 Bürger gegen die „Begrüßung der A 52“ durch den Rat der Stadt. „Sorgen Sie bitte zusammen mit den Repräsentanten Ihrer Partei für Frieden und Versöhnung in der Stadtgesellschaft“, heißt es wörtlich.

Dicke Brocken in Sachen A 52 sind noch nicht aus dem Weg geräumt

„Die dicken Brocken“ in Sachen A 52 seien noch lange nicht aus dem Weg geräumt. Die Planfeststellungsverfahren steckten fest oder seien „noch nicht einmal begonnen“, es sei mit tausenden Einwendungen und auch Klagen zu rechnen, so Marißen, der sicher ist: „Für die vom Bund verfolgte offene Trassierung dürfte es ebenso wie für die vom (nicht zuständigen) Land favorisierte 1,49 km-Tunnel-Lösung wegen deutlicher Überschreitung aller Immissionsgrenzwerte kein rechtsbeständiges Baurecht geben.“

Das Bürgerforum bittet Gerdes, sich mit den „zahlreichen und wichtigen Argumenten“ auseinander zu setzen, die den Schaden des Projekts für Gladbeck und seine Menschen belegen. Marißen: „Reden Sie mit den Gladbecker Bürgern.“