Gladbeck. . Durch höhere Bestattungsgebühren sollen Mehrkosten aufgefangen werden, die durch den Bau der neuen Trauerhalle entstehen.

  • Die Friedhofsgebühren sollen in Gladbeck 2018 im Schnitt um fast neun Prozent erhöht werden
  • Der Gesamtbedarf für das „Bestattungswesen“ steigt damit auf 2,64 Millionen Euro
  • Laut ZBG-Chef sei man trotz der Erhöhung „immer noch attraktiv“ im Vergleich mit anderen Städten

Die Bestattungen auf den drei Gladbecker Friedhöfen verteuern sich im kommenden Jahr. Der zuständige Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) schlägt vor, die Gebühren um Schnitt um 8,98 Prozent anzuheben. Als Grund für die satte Erhöhung nennt ZBG-Chef Heinrich Vollmer den Finanzbedarf für die neue Trauerhalle auf dem Friedhof Mitte, die mehr als zwei Millionen Euro kostet und mit Verzögerung Anfang des Jahres in Betrieb geht.

Der anteilige Finanzbedarf für die Baukosten mache im kommenden Jahr rund 88 Prozent der Erhöhung aus, nur der Rest von zwölf Prozent geht auf höhere Lohn- und Betriebskosten zurück, rechnet Vollmer vor. Der Gesamtbedarf für das „Bestattungswesen“ steigt 2018 auf 2,64 Millionen Euro (2017: 2,41 Millionen Euro). Der ZBG-Chef betont, dass man im Vergleich mit anderen Städten trotz der anstehenden Erhöhung „immer noch attraktiv“ sei.

Der Fachausschuss berät über die neue Satzung

Betriebs- und Umweltausschuss werden auf ihren Sitzungen am kommenden Dienstag, 7. November (16 Uhr, Ratssaal), über die neuen Gebühren und die überarbeitete Friedhofssatzung beraten. In der Ratssitzung am 7. Dezember wird endgültig entschieden.

Vollmer betont, dass sich nicht alle der künftig 13 Bestattungsarten linear um 8,98 Prozent erhöhen. Bei jeder Bestattungsart werde man aus sozialen Gründen eine kostengünstige Variante anbieten, die weniger stark steigt oder sogar günstiger ausfällt. So werde die Bestattung im Gemeinschaftsgrab ohne Stein (anonym, Wiese) sogar um 18 Prozent günstiger. Künftig kostet eine solche Beerdigung (mit Trauerhallen-Benutzung) 1460 statt 1810 Euro. Die Bestattung in einer Urnenkammer verteuert sich dafür drastisch: Von 871 auf 1618 Euro. Vollmer: „Es ist was für den schmalen Geldbeutel dabei, aber auch für diejenigen, die bewusst mehr ausgeben wollen.“

Urnen-Bestattung unter Bäumen

Vollmer weist darauf hin, dass der ZBG durch die verschiedenen Bestattungsarten die Friedhöfe ansprechend halten wolle. Daher werde man ab kommendem Jahr auch Urnen-Bestattungen unter Bäumen anbieten – zunächst auf dem Friedhof in Rentfort.

Insgesamt rechne man für das nächsten Jahr mit 826 Bestattungen – und vom Erreichen dieser Zahl hänge letztlich die gesamte Kalkulation und Gebührenentwicklung ab. In diesem Jahr werde man sehr wahrscheinlich die geplante Zahl von 820 Sterbefällen übertreffen. Bis Ende September habe man 636 Bestattungen gezählt – schon 21 über Plan.

Immer seltener würden Verstorbene in Wahl- oder Reihengräber beerdigt – nur noch 120 bis 130. Am häufigsten würde im Reihengrab mit Grabmal beerdigt (320). Aber auch Urnenbestattungen fänden immer häufiger statt (300).