Gladbeck. Kreisweit sank die Arbeitslosenquote erstmals seit 1997 unter zehn Prozent, in Gladbeck hingegen sank sie nur leicht auf 11,8 Prozent.

  • 4497 Menschen waren im Oktober in Gladbeck arbeitslos gemeldet – 194 mehr als vor einem Jahr
  • 352 offene Stellen haben Gladbecker Unternehmen gemeldet – 27 mehr als vor einem Jahr
  • Die wenigsten Arbeitslosen im Kreis Recklinghausen meldet Halter mit einer Quote von 4,5 Prozent

Die Arbeitslosenquote im Kreis Recklinghausen ist im Oktober erstmals seit 20 Jahren mit 9,9 Prozent auf einen einstelligen Wert gesunken. Im September lag sie noch bei 10,2 Prozent.

In Gladbeck hat sich der Arbeitsmarkt gegenüber dem Vormonat nur leicht verbessert: Die Quote sank um einen Prozentpunkt auf 11,8 Prozent. Gladbeck bleibt damit Schlusslicht unter den kreisangehörigen Städten. Mit Abstand am besten steht nach wie vor Haltern am See mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent da.

194 Arbeitslose mehr als im Oktober 2016

4497 Menschen waren im vergangenen Monat arbeitslos gemeldet, 20 weniger als im September, 194 mehr als vor einem Jahr. 2763 (62,1 Prozent) Männer und Frauen sind langzeitarbeitslos, 40 mehr als im September. Mit 27,6 Prozent aller Arbeitslosen ist die Gruppe der Menschen ab 50 Jahren die größte (1241 Personen). 368 Betroffene (8,2 Prozent) sind zwischen 15 und 25 Jahre alt, 1592 (35,4 Prozent) Ausländer.

530 Männer und Frauen meldeten sich im Oktober neu oder erneut arbeitslos, 41 mehr als vor einem Monat, 103 weniger als vor Jahresfrist. 559 Personen, 64 weniger als im September, beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Seit Jahresbeginn gab es 5597 Abmeldungen.

352 offene Stellen sind gemeldet

Der Bestand an offenen Arbeitsstellen ist im Oktober um 31 auf 352 gestiegen. 27 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar wurden der Arbeitsagentur 965 offene Stellen gemeldet, ein Zuwachs von 128 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die positive Entwicklung auf Kreisebene in den vergangenen zwei Monaten war nach Einschätzung der Agenturchefin Anke Traber „weit mehr als eine durchschnittliche Herbstbelebung, eher ein handfester Aufschwung, der sehr viele Menschen erreicht hat.“

Traber verschweigt aber auch nicht, dass mit der guten Lage auch Probleme verbunden sind: „Jede Medaille hat zwei Seiten. Während es natürlich gut ist, dass wir viele offene Jobs zu vergeben haben, beklagen Unternehmen, dass ihre Arbeitsplätze zunehmend mangels qualifizierter Bewerber nicht besetzt werden können. „Wir finanzieren daher auch Weiterbildungen von Mitarbeitern, während sie im Beschäftigungsverhältnis stecken und machen sie so vom Helfer zur Fachkraft.“